Corazon Aquino. Foto: Wikimedia CommonsManila (epo.de). - Im Alter von 76 Jahren ist die frühere philippinische Präsidentin Corazon Aquino in Manila an Krebs gestorben. Aquino war im Rahmen der sogenannten "Blumenrevolution" 1986, durch die Diktator Ferdinand Marcos gestützt wurde, an die Macht gekommen und regierte das Land bis 1992.

Corazon Aquino, als Maria Corazon Sumulong Cojuangco 1933 in Paniqui auf den Philippinen geboren, war Hausfrau und fünffache Mutter, als ihr Mann Benigno "Ninoy" Aquino, der unter Marcos die Oppositionsbewegung aus dem Exil in den USA leitete, bei seiner Rückkehr 1983 auf dem Flughafen von Manila erschossen wurde. Fortan war sie die Verkörperung der Demokratiehoffnungen der Filipinos. Sie übernahm den Vorsitz des Parteibündnisses Laban und kandidierte bei den Präsidentschaftswahlen 1986 gegen Marcos.

Nach den Wahlen 1986 behaupteten sowohl Marcos als auch Aquino, die Wahl gewonnen zu haben. Eine große Volksbewegung protestierte friedlich gegen das Marcos-Regime und forderte Demokratie. Entscheiden für den Sieg der "Flower Power"-Bewegung war letzlich, dass Militär und Polizei Marcos die Gefolgschaft verweigerten. Marcos musste am 25. Februar 1986 ins Exil in die USA fliehen. Noch am selben Tag übernahm Corazon Aquino das Präsidentenamt.

Während der Präsidentschaft Aquinos wurden die Hoffnungen vieler Filipinos auf die Einhaltung der Menschenrechte, mehr wirtschaftliche Teilhabe der armen Bevölkerungsmehrheit und mehr Demokratie enttäuscht. Corazon Aquino entstammte dem Cojuangco-Clan, einer der reichsten Familien des Landes, und änderte nichts an der Tatsache, dass wirtschaftliche und politische Macht auf den Philippinen von ein paar Dutzend Familien der traditionellen Elite ausgeübt wird.

1992 verzichtete Aquino auf eine Kandidatur für das Präsidentenamt und unterstützte die Kandidatur des Ex-Generals Fidel V. Ramos. Am 1. August 2009 starb sie in Makai City in Manila an einer Darmkrebserkrankung.