Buschmann in Botswana. Foto: Survival InternationalGaborone/Berlin (epo.de). - Die wegen Jagens im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) in Botswana inhaftierten Buschleute sind frei. Ein Gericht ordnete die Entlassung der sechs Männer auf Kaution an. Die Buschleute leben und jagen seit Jahrtausenden im Gebiet des heutigen Nationalparks.

Schon 2007 seien Buschleute verhaftet worden, weil sie ohne Genehmigung in ihrem angestammten Lebensraum gejagt hatten, berichtete Survival International in Berlin . Anklage sei von der Regierung aber erst jetzt erhoben worden, als die Buschleute ihrerseits gerichtlich um ein Wasserbohrloch kämpften, das ihre Hauptwasserquelle im CKGR darstellt.

Das Bohrloch wurde auf Anweisung der Regierung nach der Zwangsumsiedlung der Buschleute 2002 versiegelt. Obwohl ein Gericht die Rückkehr der Buschleute in das Reservat erlaubt hatte, werde ihnen die Nutzung der lokalen Wasserquelle verweigert. "Die Buschleute  müssen nun, auf der Suche nach Wasser einen Weg von 400 km zurückzulegen, wenn sie weiterhin in dem Reservat leben möchten, so Survival. "Darüber hinaus werden Buschleute, die jagen, um sich und ihre Familien zu ernähren, verhaftet."

Obwohl der Oberste Gerichtshofes Botsuanas in 2006 entschied, dass es rechtswidrig sei, den Buschleuten keine Jagdgenehmigungen zu erteilen, wurde seither keine einzige Jagderlaubnis für das CKGR ausgestellt.

"Präsident Khama beruft sich stolz auf seine Bemühungen im Naturschutz, nur weil er im Vorstand von Conservation International sitzt", sagte Survivals Direktor Stephen Corry. "Dabei scheint er sich recht wohl dabei zu fühlen, die Buschleute schlechter als Tiere zu behandeln. Inzwischen ist es recht klar, dass seine Regierung dazu angehalten ist, sich über den eigenen Obersten Gerichtshof hinwegzusetzen und es somit den Buschleuten unmöglich zu machen, im Reservat zu leben. Man verweigert ihnen den Zugang zu ihrem eigenen Wasser, sie erhalten keine Jagdgenehmigungen und werden verhaftet, wenn sie jagen, was die einzige Möglichkeit ist ihre Familien zu ernähren. Glücklicherweise hat das Gericht in diesem Fall eine humanere Sicht darauf, wie man Menschen behandeln sollte."

Foto: Buschmann in Botswana © Survival International

Hintergrund:
www.survival-international.de



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