rla_100Stockholm (epo.de). - Die "Alternativen Nobelpreise" 2009 gehen an Aktivisten aus Kanada, Neuseeland, in Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo. Das gab die Right Livelihood Foundation am Dienstag in Stockholm bekannt. Die von dem schwedisch-deutschen Philosophen und Philantropen Jakob von Uexküll gegründete Stiftung belohnt nicht wissenschaftliche Leistungen, sondern herausragendes Engagement im humanitären, sozialen und ökologischen Bereich.

Die Right Livelihood Awards werden in diesem Jahr zum 30. Mal vergeben. Der Ehrenpreis 2009 geht an den Kanadier David Suzuki. Die Jury würdigt "seinen langjährigen Einsatz für die soziale Verantwortung der Wissenschaft, sowie zur Aufklärung über die Gefahren des Klimawandels und die zu seiner Begrenzung erforderlichen Maßnahmen." Der Nachfahre japanischer Einwanderer arbeitete als Zoologe, wurde aber vor allem durch seine Fernsehsendungen bekannt, in denen er für eine sozial und ökologisch verantwortliche Wissenschaft plädiert.

Die drei mit jeweils 50.000 Euro dotierten Preise erhalten René Ngongo aus der Demokratischen Republik Kongo, Alyn Ware aus Neuseeland und Catherine Hamlin (Äthiopien).

Der Biologie René Ngongo, 1961 in Goma im Ostkongo geboren, wird für seinen Mut ausgezeichnet, "sich jenen Kräften entgegenzustellen, die die Regenwälder des Kongo zerstören, und für seine Bemühungen, politische Unterstützung für deren Bewahrung und nachhaltige Nutzung zu schaffen". Er gründete die Umnweltorganisation OCEAN (Organisation Concertée des Ecologistes et Amis de la Nature), die sich für Agroforestry-Projekte und Wiederaufforstung engagiert. Seit vergangenem Jahr baut Ngongo das Greenpeace-Büro in der Demokratischen Republik Kongo auf.

Der Friedensaktivist Alyn Ware (47) aus Neuseeland erhält den Preis "für seinen Einsatz und seine internationalen Initiativen über zwei Jahrzehnte zur Stärkung der Friedenserziehung und zur Schaffung einer atomwaffenfreien Welt." Ware arbeitete als Erzieher in einem Kindergarten, gründete aber schon bald die "Mobile Peace Van Society" und mobilisierte in Kindergärten und Schulen für ein atomwaffenfreies Neuseeland. Er setzte sich bei den Vereinten Nationen für eine Ächtung von Atomwaffen ein. Derzeit leitet er das Büro der Peace Foundation in Wellington und ist Vizepräsident des International Peace Bureau.

Die in Australien geborene Ärztin Catherine Hamlin arbeitet seit 1959 in Äthiopien. Sie erhält den Alternativen Nobelpreis, "weil sie sich seit fünfzig Jahren der Behandlung von Patientinnen mit Geburtsfisteln widmet und dabei die Gesundheit, Hoffung und Würde von Tausenden ärmster afrikanischer Frauen wiederhergestellt hat." Hamlin gründete eine Klinik in Addis Abeba und fünf regionale Krankenhäuser, in denen bislang mehr als 32.000 Frauen behandelt wurden.

Die Alternative Nobelpreise werden seit 1980 vergeben. Gründer ist Jakob von Uexküll, der damals seine wertvolle Briefmarkensammlung verkaufte, um den Grundstock für den Preis zu legen. Seitdem wird der Preis von privaten Spendern finanziert. Für die diesjährigen Preise waren 82 Kandidaten aus 46 Ländern vorgeschlagen worden. Die Preisverleihung findet am 4. Dezember im Schwedischen Parlament statt.

www.rightlivelihood.org

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