wtoGenf/Bonn (epo.de). - Wenige Tage vor der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) vom 30. November bis 2. Dezember in Genf hat der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) gemahnt, die Lehren aus der Finanzkrise zu ziehen. "Die WTO-Ministerkonferenz darf keine Werbeveranstaltung für die weitere Liberalisierung des Welthandels werden", sagte EED-Welthandels-Experte Michael Frein am Freitag in Bonn.

"Die Regierungen müssen endlich damit aufhören, sich die Möglichkeiten der Regulierung der Wirtschaft gegenseitig abzuverhandeln", forderte Michael Frein. "Die Wirtschaft muss wieder regierbar werden."

Beim Ministertreffen in Genf sind Verhandlungen im Rahmen der Doha-Runde zur Liberalisierung des Welthandels nicht vorgesehen. Das Thema lautet allgemein "Die WTO, das multilaterale Handelssystem und das gegenwärtige globale ökonomische Umfeld". WTO-Generaldirektor Pascal Lamy hatte im Vorfeld aber erklärt, von der Konferenz müsse ein "starkes Signal" für den Abschluss der Doha-Runde ausgehen.

"Verhandlungen zur weiteren Liberalisierung des Welthandels im Rahmen der Doha-Runde würden todsicher scheitern", betonte hingegen Michael Frein. "Die Konflikte zwischen den WTO-Mitgliedern sind einfach zu groß." Deshalb sei die 7. Ministerkonferenz der WTO im Grunde eine Mitgliederversammlung. "Aber die Konferenz ist wichtig", so Frein. "Hier werden Weichen gestellt für die Weiterentwicklung der Welthandelsordnung. Und diese Weichen müssen richtig gestellt werden."

www.wto.org
www.eed.de

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