Genf (epo.de). - Während WTO-Generaldirektor Pascal Lamy zum Auftakt der 7. WTO-Ministerkonferenz in Genf am Montag keinen Reformbedarf sah, verschärften Organisationen der Zivilgesellschaft ihre Kritik an der Welthandelsorganisation. "Die von der WTO rigoros betriebene Freihandelspolitik ist nicht die Lösung, sondern eine zentrale Ursache der globalen Krise", sagte Peter Fuchs, Handelsreferent bei WEED. "Dennoch drängen Deutschland und die Europäische Union auf einen Abschluss der Doha-Runde. Sie setzen damit weiterhin auf die falsche Medizin."
WEED kritisierte, Maßnahmen zum Schutz von Bevölkerung, Klima und Beschäftigung würden zu Gunsten der Interessen transnationaler Konzerne immer weiter abgebaut – im Süden und im Norden. Selbst aus der Finanzkrise wolle die WTO nicht lernen.
WTO-Generaldirektor Pascal Lamy hatte zu Beginn eines NGO-Symposiums zur Handelspolitik am Montag erklärt, die WTO habe in der Krise ihren "Test bestanden" und es bestehe kein wirklicher Reformbedarf. Zudem stünde die WTO einer Finanzmarktregulierung nicht im Wege, da sie lediglich im 'business of market opening, not in the business of regulation' sei. Damit würden genau die Probleme ignoriert, die den WTO-Mitgliedern bei einmal eingegangenen GATS-Verpflichtungen zur Liberalisierung von Finanzdienstleistungen entstehen könnten, so WEED.
Ziel der Ministerkonferenz ist aus der Sicht von WEED die "Relegitimierung der WTO" in Zeiten von Wirtschafts- und Klimakrise, um 2010 zu einem Abschluss der laufenden Doha-Welthandelsrunde zu gelangen. Dabei stehen die Themen Handel und Klima und die Rolle der WTO in der Wirtschaftskrise im Mittelpunkt.
"In Genf werden wir wieder von einer Koalition aus Politik und Wirtschaft hören: Protektionismus ist schlecht und freier Welthandel ist gut", kritisierte Christina Deckwirth, Handelsreferentin bei WEED. "Doch die Debatte verschleiert, worum es eigentlich gehen müsste: eine Umkehr der deutschen und europäischen Handelspolitik zu Gunsten einer Re-Regulierung der Weltwirtschaft. Doch das wird in Genf nicht passieren – deswegen fordern wir ein endgültiges Aus für die Doha-Runde!"
Auch die Selbstdarstellung der WTO als Klimaschützer sei höchst fraglich, sagte WEED-Experte Peter Fuchs. "Die WTO brüstet sich damit, den Handel von Umwelttechnologien zu fördern. Gleichzeitig gelten Klimaschutzmaßnahmen wie ressourcenschonende Exportzölle als Handelshemmnisse. Es ist ein Hohn, wenn sich die WTO kurz vor Kopenhagen als Klimaschutzorganisation darstellt."
Klimawandel: Ein unverantwortliches soziologisches Experiment In nur wenigen Jahrzehnten wird die Arktis im Sommer eisfrei sein. In den Alpen werden die Gletscher verschwinden. Die Welt, in der wir leben, wird dadurch komplett verändert. Ein Vortrag des Klimaforschers Dirk Notz.
Klimaschutz scheitert an unserem Menschsein Warum klappt es nicht besser mit dem Klimaschutz? Weil Menschen Meister im Verdrängen sind, dazugehören wollen, Informationen filtern. Wir brauchen nicht mehr Wissen über die Klimakrise, sondern über diese zutiefst menschlichen Mechanismen. Ein DLF Kommentar (04:24) von Kathrin Kühn, Deutschlandfunk
"Over 940,000 people have died in the post-9/11 wars due to direct war violence."
"An estimated 3.6-3.8 million people have died indirectly in post-9/11 war zones, bringing the total death toll to at least 4.5-4.7 million and counting."
"U.S. Budgetary Costs of Post-9/11 Wars Through FY2022: $8 Trillion"
“The year 2023 was the deadliest in the modern era for aid workers, with 280 killed in 33 countries. The year 2024 is expected to surpass that grim figure. In Gaza alone, more than 280 aid workers have been killed — the majority of them from the U.N. Relief and Works Agency — since the latest round of warfare began in October 2023.” Economist