Frankfurt (epo.de). - In jeder Stunde werden weltweit Waldflächen in der Größe von 500 Fußballfeldern für die Herstellung von Papierprodukten vernichtet. Darauf hat die Umweltstiftung WWF Deutschland anlässlich der "Paperworld 2010" hingewiesen. Die internationale Leitmesse für Papier, Bürobedarf und Schreibwaren findet derzeit in Frankfurt am Main statt.
Nach Angaben der Umweltorganisation hat sich der Papierverbrauch seit 1950 auf 367 Millionen Tonnen versiebenfacht. WWF-Papierexperte Johannes Zahnen erklärte, da ein Großteil der Papierprodukte noch immer aus Frischfasern gewonnen werde, für die natürliche Wälder abgeholzt werden, habe der steigende Papierkonsum dramatische Auswirkungen auf die Artenvielfalt und den Klimawandel. Heute werde fast jeder zweite industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet. Mit rund 250 kg pro Kopf und Jahr verbrauche Deutschland heute so viel Papier wie Afrika und Südamerika zusammen.
Zahnen zufolge werden für den Papierkonsum jedes Jahr rund 13 Millionen Hektar Wald vernichtet. Etwa drei Millionen Hektar davon gingen auf das Konto der Papierindustrie. Das bedeute, dass in jeder Stunde weltweit Waldflächen in der Größe von 500 Fußballfeldern für Papierprodukte zerstört werden. "Unser Papierkonsum bedroht unzählige Tier- und Pflanzenarten wie etwa den Orang Utan oder den Tiger, und forciert den Klimawandel", kritisierte Zahnen.
Der WWF-Experte warnte, bis 2015 werde mit einem Anstieg des weltweiten Papierverbrauchs von jetzt 367 Millionen Tonnen auf 440 Millionen Tonnen gerechnet. "Durch das rasante Wachstum der Wirtschaft und der Nachfrage in Ländern wie China und Indien wird der globale Papierkonsum weiter angeheizt. Würden die Chinesen nur halb so viel Papier verbrauchen wie wir mit etwa 100 Kilo pro Kopf, würde der weltweite Papierkonsum sogar auf 530 Millionen Tonnen ansteigen. Wenn sich nichts ändert, wird der steigende Papierkonsum dazu beitragen, dass sich das Artensterben und der Klimawandel weiter verschärfen."
Entscheidender Faktor auf dem globalen Papiermarkt sei China, erläuterte Zahnen weiter. Wie in anderen Wirtschaftsbereichen finde vor allem aus Kostengründen eine Produktionsverlagerung nach China statt. Innerhalb weniger Jahre habe sich China auf den ersten Platz der Zellstoffimporteure vorgeschoben. Eines der wichtigsten Herkunftsländer für China ist Indonesien. Über die Hälfte der indonesischer Zellstoffexporte gingen nach China. Dafür würden die Tropenwälder in Indonesien rücksichtlos zerstört.
Verbrauchern empfiehlt Johannes Zahnen, wo immer möglich Recycling-Papier zu verwenden. Wo dies nicht möglich sei, solle auf das FSC-Zertifikat geachtet werden. Es garantiere, "dass das gekaufte Produkt aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt und anspruchsvolle ökologische und soziale Kriterien bei der Bewirtschaftung eingehalten werden". Zusätzlich müssten die Verbraucher bewusst konsumieren und möglichst weniger Papier verbrauchen.
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🧮 costs of war
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"An estimated 3.6-3.8 million people have died indirectly in post-9/11 war zones, bringing the total death toll to at least 4.5-4.7 million and counting."
"U.S. Budgetary Costs of Post-9/11 Wars Through FY2022: $8 Trillion"