berlinaleBerlin (epo.de). - Der Amnesty International Filmpreis geht bei der diesjährigen Berlinale an den Spielfilm Son of Babylon von Mohammed Al-Daradji und an die Dokumentation Waste Land von Lucy Walker. Der Preis wird damit erstmals doppelt vergeben. Die Filme liefen in der Sektion Panorama des Festivals. "Beide Filme haben uns gleichermaßen überzeugt", begründete Schauspielerin Barbara Sukowa, Mitglied der diesjährigen Amnesty-Filmpreis-Jury, die Entscheidung.

"Son of Babylon ist ein einfühlsames Road Movie, das mit bewegenden Bildern und Situationen die Suche nach Heilung in einem durch Krieg und Schreckensherrschaft zerstörten Land zeigt. Trotz der tragischen Umstände hat der Film Humor und Leichtigkeit, er weckt Mitgefühl und die Hoffnung auf Versöhnung im Irak", sagte Barbara Sukowa bei der Verleihung des Preises am Samstag in Berlin.

Der Film "Waste Land" stelle "unsere Vorurteile über Menschen am Rande der Gesellschaft in Frage", so Sukowa. "Der Film portraitiert seine Protagonisten als Menschen mit Würde und öffnet auf diese Weise das Herz des Zuschauers. Veränderungen sind möglich - mit Mut und Kreativität."

Der Amnesty Filmpreis wurde in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger sind Sturm von Hans-Christian Schmid (2009), Sleep Dealer von Alex Rivera (2008), Bei Einbruch der Dunkelheit von Anders Nilsson (2007), U Nergiz Biskivin von Masoud Arik Salih und Hussein Hassan Ali (2006) und Paradise Now von Hani Abu-Assad (2005).

Der Amnesty Filmpreis wird neben der Berlinale auf den internationalen Filmfestivals in Amsterdam, Rotterdam, Kopenhagen und Los Angeles vergeben. Mit dem Preis möchte Amnesty International die Aufmerksamkeit von Fachleuten und Publikum auf das Thema Menschenrechte lenken und Filmemacher dazu ermutigen, sich dieses Themas verstärkt anzunehmen. 



www.amnesty.de
www.berlinale.de