erdbeben_chile_130Santiago/Berlin (epo.de). - Bei einem Erdbeben der Stärke 8,8 sind in Chile nach Angaben der Behörden mehr als 700 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Millionen Menschen seien direkt vom Beben betroffen und 1,5 Millionen Wohnungen teilweise oder ganz zerstört, sagte die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet. Das Epizentrum des Bebens lag rund 100 Kilometer nordwestlich der Stadt Concepción. Die für fast die gesamte Pazifik-Region befürchtete Flutwelle erreichte in den Pazifik-Anrainerstaaten hingegen keine zerstörerischen Ausmaße.

Das Erdbeben ereignete sich am Samstag um 03.34 Uhr Ortszeit. Das genaue Ausmaß der Schäden dürfte nach Angaben des Katastrophenschutzes erst in einigen Tagen zu übersehen sein. Zahlreiche Häuser und Brücken stürzten ein, Telefonverbindungen waren unterbrochen. Mehr als ein Dutzend starke Nachbeben hielten die Menschen in Atem. Präsidentin Michelle Bachelet rief für einen Teil Chiles den Notstand aus.

Unmittelbar nach dem Erdbeben war eine Tsunami-Warnung für fast die gesamte Pazifik-Region herausgegeben worden. Die Flutwelle richtete auf den Robinson-Crusoe-Inseln, die zu Chile gehören, starke Schäden an und tötete mindestens fünf Menschen. Auf Hawaii wurden bis zu zwei Meter hohe Wellen infolge des Bebens registriert, es wurden jedoch zunächst keine Schäden gemeldet. In Japan erreichten die Flutwellen nach Behördenangaben bis zu 90 Zentimeter Höhe.

Bereits am Wochenende lief die internationale Hilfe für die Opfer des Erdbebens in Chile an. Das Technische Hilfswerk schickte ein Vorausteam in das Erdbebengebiet. Das Hilfswerk World Vision teilte am Sonntag mit, man bereite sich auf einen umfangreichen Einsatz im Katastrophengebiet vor. Unter anderem würden würden Flüge mit Hilfsgütern organisiert. Von Bolivien aus solle ein erster Flug starten, mit dem Decken, Plastikplanen, Wasserbehälter, Koch- und Hygiene-Artikel nach Chile gebracht würden.

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