handy_arbeiterin_rp_germanwatch_200Hannover (epo.de). - Zum Auftakt der Computermesse CeBIT in Hannover haben Umwelt- und Entwicklungs-Organisationen am Montag die Elektronikhersteller dazu aufgefordert, faire Arbeitsbedingungen in ihrer Produktion zu schaffen. Es gebe noch keine sozial gerechten und wirklich grünen IT-Geräte, erklärten Germanwatch, Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung (WEED) und die Christliche Initiative Romero. Mit kreativen Aktionen sowie einem "makeITfair"-Stand von Germanwatch auf der CeBIT wollen die Organisationen auf die Probleme aufmerksam machen.

"Die immer günstigeren Preise für Geräte einer vernetzten Welt dürfen nicht auf Kosten der Arbeiterinnen in den Entwicklungsländern gehen. Das muss auch bei dem Green IT Forum 'Kosten runter und Umwelt schonen' auf der CeBIT deutlich werden. Durch Preisdruck bewirkte exzessive Überstunden und Menschenrechtsverletzungen dürfen weder Hersteller noch Verbraucher in Europa in Kauf nehmen", sagte Cornelia Heydenreich, Referentin für Unternehmensverantwortung bei Germanwatch und Koordinatorin für die Kampagne makeITfair in Deutschland.

Bisher können Verbraucher nur schwer herausfinden, welche ökologischen und sozialen Kosten die Produktion ihrer Elektronikgeräte beinhalten. "Wir setzen uns deshalb für eine größere Transparenz ein. Der Kunde soll herausfinden können, welchen Einfluss die Produktion auf die dortige Umwelt und die betroffenen Menschen vor Ort hat", erklärte Sandra Dusch Silva von der Christlichen Initiative Romero und Koordinatorin der Verbraucherkampagne Ishopfair.

WEED appellierte an die öffentliche Hand: "Obwohl das neue Vergaberecht sich nun jährt, verfährt die öffentliche Hand noch immer nach dem Prinzip 'Geiz ist geil'", so Sarah Bormann von WEED, welche die europäische Kampagne ProcureITfair koordiniert. Bund, Länder und Kommunen kauften ein Fünftel der Hard- und Software ein. "Der öffentliche Einkauf könnte ein wichtiges Steuerungsinstrument sein, um Umweltstandards und Arbeitsrechte in der globalen IT-Produktion zu stärken."

Vor Beginn der CeBIT hatten sich junge Aktivisten in einem Workshop über die Produktionsbedingungen in der Elektronikbranche informiert. Mit kreativen Aktionen wollen sie vor und während der CeBIT auf die Probleme in der globalen Lieferkette von Elektronikgeräten aufmerksam machen. Germanwatch/makeITfair sind auf der CeBIT am Stand C 30 Halle 8 zu finden.

Foto: Handy-Herstellung auf den Philippinen © Germanwatch

www.germanwatch.org/makeitfair
www.procureitfair.org
www.ishopfair.net

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