unhcr_200Genf (epo.de). - Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) hat angesichts der sich verschlechternden Situation in Somalia um zusätzlich 60 Millionen US-Dollar für Flüchtlinge in Somalia und in den Nachbarländern Kenia, Jemen, Äthiopien und Djibouti gebeten. Von seinem für 2010 veranschlagten Budget für die weltweite Flüchtlingshilfe habe UNHCR erst 36 Prozent erhalten, beklagte die Organisation am Mittwoch in Genf.

Der Etat des UNHCR für Somalia und die vier Nachbarstaaten beläuft sich für 2010 auf 424,7 Millionen US-Dollar. Die zusätzlichen 60 Millionen Dollar sollen für die Verbesserung der Versorgung der Flüchtlinge in den bereits vorhandenen Flüchtlingscamps mit Wasser, Unterkünften und Gesundheitseinrichtungen aufgewendet werden. Darüber hinaus sollen zwei neue Camps für somalische Flüchtlinge im Jemen und in Djibouti errichtet werden.

Nach UNHCR-Angaben hat die Eskalation der Gewalt in Süd- und Zentralsomalia allein in diesem Jahr bereits 200.000 Somalis dazu gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die Mehrzahl der Flüchtlinge hat in anderen Teilen Somalias Zuflucht gesucht. Der stellvertretende UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Alexander Aleinikoff, der die Krisenregion zwei Wochen lang bereiste, geht davon aus, dass in naher Zukunft noch mehr Menschen fliehen werden. In den Nachbarländern Somalias leben bereits rund 550.000 somalische Flüchtlinge, in Somalia selbst sind schätzungsweise 1,4 Millionen Menschen intern Vertriebene.

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