nuclear_banks_150Frankfurt (epo.de). - Die Deutsche Bank liegt unter den Banken, die zwischen 2000 und 2009 die Atomindustrie am stärksten unterstützt haben, auf Platz sieben. Damit gehöre sie als einzige deutsche Bank zu den Top Ten der internationalen "Atombanken", heißt es in einer Studie, die am Mittwoch von urgewald, Greenpeace International und Banktrack veröffentlicht wurde. Spitzenreiter sind BNP Paribas (Frankreich), Barclays (Großbritannien) und Citi (USA).

Die Top Ten der Atomfinanzierer haben der Atomindustrie in der untersuchten Periode 92 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, so die Studie. "Das große Engagement der Deutschen Bank bei der Atomindustrie passt zu ihrem sonstigen Auftreten, denn Bankenvertreter plädieren schon lange für eine Renaissance der Atomenergie", erklärte Heffa Schücking, Geschäftsführerin der Umweltorganisation urgewald. "Dies zeigt sich auch daran, dass die Bank ihren Privatkunden gezielt radioaktive Investitionen anbietet: das 'S-Box Nuclear Power Index Zertifikat' bündelt die Erträge von 20 führenden Atomfirmen. Eine unverantwortliche Geschäftspolitik", so Schücking.

Die Umweltorganisationen warnen, dass die Atomenergie "eine gefährliche und dreckige Technologie ist, die der nötigen Energiewende im Weg steht und schon bei der Bereitstellung des Brennstoffs für enorme Verschmutzung und Verseuchung sorgt". Diese Gefahr zeige das Beispiel des Deutsche Bank-Kunden Areva. Ende 2007 habe sich die Deutsche Bank an einem Kredit für das Unternehmen Areva beteiligt, das mit diesem Geld das südafrikanische Bergbau-Unternehmen UraMin gekauft habe. Ein Schritt, um den Uranabbau in vielen Teilen Afrikas auszubauen.

"Im Niger ist Areva über Tochterfirmen schon seit 40 Jahren aktiv, mit schrecklichen Folgen für die Bevölkerung", kritisierte Barbara Happe von urgewald. "Greenpeace hat im November 2009 in der Umgebung der nigrischen Uranminen gefährlich hohe Strahlungen gemessen, sie waren bis zu 500 mal höher als üblich. Radioaktives Baumaterial wurde hier für den Straßenbau verwendet - eine Riesengefahr für die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung. Die Umweltprobleme haben wir bei der letzten Hauptversammlung schon vorgetragen. Die Deutsche Bank jedoch bleibt ihrem Skandalkunden treu."

www.nuclearbanks.org
www.urgewald.de

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