niebel_dirk_fdp_100Kabul (epo.de). - Der deutsche Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) ist am Donnerstag von Afghanistan nach Pakistan weitergereist, wo er politische Gespräche führen und sich einen Überblick über das deutsche Engagement verschaffen wird. Pakistan spiele für die Stabilität und Entwicklung der gesamten Region eine zentrale Rolle, betonte Niebel.

Zuvor hatte der Minister in Kundus und Mazar-e-Sharif in Afghanistan Projektstandorte besucht und sich mit den dort tätigen Entwicklungshelfern, Polizisten und Soldaten ausgetauscht. Dabei standen die Themen Sicherheit und Ausbau der staatlichen Verwaltung im Vordergrund: "Ohne umfassende und dauerhafte Sicherheit ist eine nachhaltige Entwicklung auch kritischer Regionen nicht möglich", betonte Niebel, "zudem braucht das Land schnell gut qualifizierte zivile Kräfte für effiziente Regierungsführung auf Provinzebene".

Die Bundesregierung werde mit neuen flexiblen Fonds vor allem die Verwaltungen auf Distrikt- und Provinzebene fördern und stärken, kündigte Niebel an. Zudem mahnte Niebel eine schnelle Umsetzung von Maßnahmen zur Eindämmung der Korruption an. Hierzu hatte sich die afghanische  Regierung auf der Afghanistankonferenz in London im Januar verpflichtet. Bis zur Folgekonferenz, die am 20. Juli in Kabul stattfinden wird, sollten erste Reformschritte umgesetzt worden sein.

Vor seiner Ankunft in Islamabad sagte der Minister: "Ich möchte mich in Pakistan über die aktuelle Situation im Land informieren. Pakistan spielt für die Stabilität und Entwicklung der gesamten Region eine zentrale Rolle. Wir wollen mit unserer Entwicklungszusammenarbeit, gerade auch in schwierigen Zeiten, einen Beitrag zur Stabilisierung und zum wirtschaftlichen Fortschritt des Landes leisten."

Im Mittelpunkt der Reise stehen Gespräche mit der pakistanischen Regierung über die Umsetzung der Reformagenda. Dazu wird Niebel u.a. mit Abdul Hafeez Shaikh, dem finanzpolitischen Berater des Premierministers, und Amir Haider Khan Hoti, dem Chief Minister der Provinz Khyber Pakhtunkhwa in der Grenzregion zu Afghanistan, zusammentreffen. Bei diesen Gesprächen will sich Minister Niebel auch über den Bedarf an Unterstützungsleistungen durch Deutschland informieren und die pakistanische Regierung darin bestärken, den eingeschlagenen Reformkurs weiterzuführen.

Zudem möchte sich Minister Niebel ein eigenes Bild von den deutschen Entwicklungsprojekten und -erfolgen verschaffen. Dazu wird er ein Energieprojekt besuchen und Gespräche mit in Pakistan arbeitenden Diplomaten und Entwicklungshelfern führen.

Pakistan ist mit rund 180 Millionen Einwohnern das zweitgrößte islamische Land der Welt. Die Bevölkerung leidet unter gestiegenen Nahrungsmittel- und Energiepreisen, einer hohen Inflation und einer sich massiv verschlechternden Sicherheitslage. Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind die Unterstützung politischer und wirtschaftlicher Reformen, Grundbildung, Gesundheit und die Förderung von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.

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