kopp_gudrun_100Berlin (epo.de). - In den letzten 20 Jahren haben sich rund 800 Millionen fruchtbares Land in Wüsten verwandelt. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Gudrun Kopp, hat am Donnerstag vor der Ausbreitung der Wüsten und der zunehmenden Landdegradierung in vielen Teilen der Welt gewarnt. "Wir können es uns in einer globalisierten Welt nicht mehr leisten, die Nahrungsgrundlage der Menschen durch Verlust produktiven Landes zusätzlich zu gefährden", sagte Kopp anlässlich des Welttages der Desertifikationsbekämpfung am 17. Juni.

In den letzten vier Jahrzehnten habe sich die Kulturfläche pro Kopf der Erdbevölkerung fast auf die Hälfte reduziert, berichtete das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). 2,6 Milliarden Menschen hätten direkt mit den negativen Auswirkungen der Schrumpfung landwirtschaftlich nutzbarer Fläche zu kämpfen. Betroffen seien vor allem die Trockengebiete der Erde.

Von Desertifikation spricht man, wenn in diesen Trockengebieten die natürlichen Ressourcen (Boden, Vegetation, Wasser) als Folge einer zu intensiven Nutzung durch den Menschen beeinträchtigt oder zerstört werden. Allein in den letzten 20 Jahren seien dort 800 Millionen Hektar brauchbares Acker- und Weideland verloren gegangen, so das BMZ. Dies entspreche etwa einer Fläche so groß wie Australien.

Neben dem Klimawandel und dem Verlust biologischer Vielfalt stellt die Desertifikation eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit dar. Der alljährlich am 17. Juni begangene Welttag der Desertifikationsbekämpfung steht in diesem Jahr unter dem Motto: "Enhancing soils anywhere enhances life everywhere" ("Die Verbesserung des Bodens irgendwo auf der Welt verbessert das Leben überall auf der Welt"). Der Welttag soll die Öffentlichkeit für die Bedrohung durch die Desertifikation sensibilisieren und die Notwendigkeit der Bekämpfung ins Bewusstsein rufen.

Desertifikation betrifft sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer. Gudrun Kopp wies jedoch darauf hin, dass die 50 ärmsten Länder der Erde von der Desertifikation ganz besonders betroffen seien. Das BMZ unterstütze daher in zahlreichen Entwicklungsländern Programme, die den nachhaltigen Umgang mit Boden, Vegetation und Wasser fördern. "Mit der Unterstützung unserer Partnerländer beim Erosionsschutz, bei nachhaltiger Landnutzung und ländlicher Entwicklung in Trockengebieten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung, Armutsbekämpfung, zum Klimaschutz und zum Erhalt der biologischen Vielfalt", sagte Kopp.

www.bmz.de

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