initiative-transparente-gesellschaft_01Berlin (epo.de). - Gemeinnützige Organisationen wollen künftig einen einheitlichen Mindeststandard für Transparenz einhalten. Dazu haben Transparency International Deutschland und zahlreiche Partner aus dem gemeinnützigen Sektor am Mittwoch in Berlin die "Initiative Transparente Zivilgesellschaft" ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, einem möglichen Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken.

"Eine Spendenorganisation muss sich nach den Kriterien der Glaubwürdigkeit und der Integrität beurteilen lassen. Deshalb hat VENRO mit seinen 119 Mitgliedsorganisationen bereits 2008 einen umfassenden Verhaltenskodex verabschiedet. Die Initiative Transparente Zivilgesellschaft ist für uns ein weiterer Schritt in diese Richtung", sagte Bernd Pastors, Vorstandsmitglied des Verbandes Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO). Denn Transparenz schaffe Vertrauen.

Träger der Initiative sind neben VENRO und Transparency Deutschland der Bundesverband Deutscher Stiftungen, der Deutsche Fundraising Verband, der Deutsche Kulturrat, der Deutsche Naturschutzring DNR, das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), der Deutsche Spendenrat und das Maecenata Institut.

Ziel der Initiative ist es, dass Stiftungen, Vereine und Verbände zehn Informationen über ihre Organisation veröffentlichen. Diese Informationen sollen nicht nur dem Finanzamt oder der Stiftungsaufsicht, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Der gemeinnützige Sektor erwirtschaftet VENRO zufolge jährlich rund hundert Milliarden Euro. Mehr als sechzig Prozent der verwendeten Mittel stammen aus Steuergeldern. In der Vergangenheit war es wiederholt zu Fällen von Intransparenz und Misswirtschaft im gemeinnützigen Sektor gekommen. Problematisch sei es vor allem, wenn Organisationen nicht erkennen lassen, von wem sie finanziert werden und wessen Interessen sie vertreten, so VENRO.

Karenina Schröder von Transparency Deutschland, Initiatorin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft, erklärte: "Die Glaubwürdigkeit und Integrität des gemeinnützigen Sektors wurde von wenigen schwarzen Schafen geschädigt. Einem beginnenden Vertrauensverlust, wie wir ihn in Politik und Wirtschaft bereits beobachten konnten, muss für den gemeinnützigen Sektor mit aller Entschiedenheit entgegen gewirkt werden. Transparenz ist ein gutes Mittel dafür."

www.transparente-zivilgesellschaft.de

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