dedBonn (epo.de). - Der Deutschen Entwicklungsdienst (DED) hat im Jahr 2009 einen einen Mittelzuwachs von 40 Millionen Euro (plus 38,5 Prozent) verzeichnen können. Insgesamt standen dem DED 145 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung, heißt es im Jahresbericht, der am Mittwoch in Bonn vorgestellt wurde. Mit 1250 Entwicklungshelfern, 700 einheimischen Fachkräften, 600 Freiwilligen im Programm "weltwärts", 300 Ortskräften und 275 Mitarbeitern in den Länderbüros und in Bonn ist der DED als größter staatlicher Personalentsendedienst Europas in 50 Partnerländern aktiv.

Regionaler Schwerpunkt der Arbeit des DED war nach wie vor Afrika, wo 55 Prozent (469) der Entwicklungshelfer tätig waren, gefolgt von 28 Prozent in Asien, dem Nahen und Mittleren Osten (238 Entwicklungshelfer) und 18 Prozent in Lateinamerika und der Karibik (152 Entwicklungshelfer). Im Rahmen seines Nachwuchsförderungsprogramms vergibt der DED Stipendien für ein einjähriges praktisches Ausbildungsjahr. 2009 konnten 110 Berufsanfänger in 31 Partnerländern des DED praktische Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit sammeln.

Die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung ist – neben der ländlichen Entwicklung und dem Ressourcenschutz – einer der größten Schwerpunkte der Arbeit. Geschäftsführer Jürgen Wilhelm betonte: "Ein Land braucht immer Good Governance als Rahmenbedingung, privates Investment und öffentliche Entwicklungszusammenarbeit." Beispielhaft dafür steht das Projekt "Partnerschaft mit Kick" in Südafrika. Dort leitet der DED ein Projekt, in dessen Rahmen über 150 deutsche Experten aus den Austragungsorten der Fußballweltmeisterschaft 2006 ihre Erfahrungen an die südafrikanischen Kollegen weitergegeben haben.

In Afghanistan ist der DED mit zurzeit mehr als 100 Personen aktiv. Für die friedliche Entwicklung ist Bildung grundlegend. Zwei Drittel der Lehrer in Afghanistan unterrichten ohne eine Ausbildung – also vor allem aus der Erinnerung an ihre eigene Schulzeit. An so genannten Teacher Training Colleges arbeiten DED-Fachkräfte gemeinsam mit der GTZ und der KfW mit daran, Lehrer fachlich und methodisch auszubilden. Sie betreuen und beraten die Ausbildungszentren beispielsweise bei der Erstellung von Lehrplänen und der Schulung von Dozenten. 1.300 Lehrer befinden sich momentan in einer solchen Ausbildung und lernen eine Unterrichtsstunde zu planen, Lernziele festzulegen und die richtige Methode zur Vermittlung ihres Wissens einzusetzen.

Innerhalb des Ende 2007 durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufenen Programms "weltwärts" ist der DED größte Entsendeorganisation. 2009 konnten knapp 600 junge Menschen zwischen 18 und 23 Jahren für zwölf Monate in einer Partnerorganisation des DED mitarbeiten. Dabei können sie interkulturelle, fachliche und persönliche Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit sammeln sowie Landeskenntnisse und soziale Kompetenzen für das Leben und Arbeiten in einer anderen Kultur erwerben. 2010 werden 800 Freiwillige durch den DED vermittelt.

Im Jahr 2009 haben zurückgekehrte Entwicklungshelfer in Deutschland 2.500 Bildungsveranstaltungen und Informationsstände durchgeführt. Damit konnten weit über 75.000 Menschen erreicht werden. Die Entwicklungspolitische Bildungsarbeit des Konsortiums "Bildung trifft Entwicklung", das der DED gegründet hat, erhielt die Auszeichnung als Best Practice Projekt für Globales Lernen 2009 durch das BMZ.

DED-Geschäftsführer Jürgen Wilhelm zeigt sich zufrieden mit der Kabinettsvorlage zur Zusammenlegung der Organisationen der Technischen Zusammenarbeit (DED, GTZ und InWEnt). Die Fusion sei sinnvoll und überfällig und werde zu größerer Transparenz und einem reduzierten Aufwand in den Partnerländern führen, sagte Wilhelm. Nach der Befassung im Kabinett (voraussichtlich am 7.7.), werden in den kommenden Monaten die Verträge ausgearbeitet. Der formale Zusammenschluss ist zum 1.1.2011 vorgesehen.

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