wfpBerlin (epo.de). - Das Welternährungs-Programm der Vereinten Nationen (WFP) muss seine Hilfsoperationen im Niger auf mehr als 4,5 Millionen Menschen ausweiten und damit fast verdoppeln. Eine "neue, schockierende Studie" der Regierung des westafrikanischen Landes habe eine alarmierende Unterernährung unter Kleinkindern belegt, berichtete die Organisation am Freitag in Berlin.

"Wir verdoppeln den Umfang unsere Operationen und stocken so unsere Ernährungshilfe auf, um die gefährdeten Kinder noch schneller unterstützen zu können", sagte WFP-Exekutivdirektorin Josette Sheeran. Die Situation im Niger habe sich während der letzten Wochen stark verschlechtert.

Auf Wunsch der Regierung unterstützt das WFP bereits jetzt etwa 2,3 Millionen Menschen während der trockenen Sommermonate, wenn Nahrungsmittel knapp sind, mit lebensnotwendiger Ernährungshilfe. Nun plant das WFP eine neue Nothilfeoperation, die weitere zwei Millionen Menschen erreichen soll und insbesondere darauf ausgerichtet ist, die Ernährungsgrundlage von Kleinkindern zwischen 6 und 23 Monaten zu stärken.

Die jährliche Regierungsuntersuchung zur Ernährungssituation der Kinder im Niger hatte ergeben, dass die Rate der akuten Mangelernährung für den Niger bei 16,7 Prozent aller Kinder unter 5 Jahren liegt, verglichen mit 12,3 Prozent in 2009. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entspricht alles, was 15 Prozent übersteigt, einer Notsituation. In den von der Dürre besonders betroffenen Regionen im Niger - Diffa, Maradi, Zinder und Tahoua - ist jedes fünfte Kind in dieser Altergruppe von Unterernährung betroffen.

Um seine Operation den Bedürfnissen entsprechend aufzustocken, wird das WFP zusätzliche Gelder in Höhe von 100 Millionen US-Dollar benötigen.

Schlechte Ernten, ungleichmäßige Niederschläge und hohe Nahrungsmittelpreise haben nach Angaben des WFP die Länder in der östlichen Sahelzone schwer getroffen - so auch das Nachbarland Tschad. Die Anzahl der Menschen, die unter Ernährungsunsicherheit in der Sahelzone des Tschad leiden, ist von 41 Prozent im Mai 2009 auf 61 Prozent im März 2010 gestiegen. Das WFP reagiert mit Ernährungshilfe für etwa 850.000 Betroffene und unterstützt schwangere Frauen und stillende Mütter, sowie unterernährte Kinder in Zentren für Zusatznahrung. Die Anzahl dieser Zentren stieg von noch 36 im März auf 52 im Juni an. WFP   geht davon aus, dass insgesamt bis zu 140 Zentren in den kommenden Wochen geöffnet werden.

www.wfp.org

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.