windkraft_gtz_200Kairo/Berlin (epo.de). - Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) ist auf seiner Ägyptenreise am Mittwoch mit Premierminister Nazif zusammengetroffen. Bei dem Meinungsaustausch wurden die gute und vertrauensvolle Partnerschaft mit Ägypten und die herausragende Rolle des Landes im Nahost-Friedensprozess gewürdigt. Mit der Unterzeichnung von bilateralen Abkommen durch Niebel und die ägyptische Ministerin für Internationale Kooperation, Fayza Aboul Naga, wurde zudem die Grundlage für die konkrete Umsetzung von weiteren Entwicklungsprogrammen gelegt.

In den Schlüsselsektoren Energie und Wasser solle die Zusammenarbeit fortgesetzt und vertieft werden, um Ägypten bei seinen zukünftigen Herausforderungen zu unterstützen, teilte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit. Bei steigendem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum werde das Land am Nil auch zunehmend mehr Wasser, Energie und Nahrungsmittel benötigen. Deutschland unterstützt die ägyptische Regierung bei der Erarbeitung einer nachhaltigen Entwicklungsstrategie.

Der Energiebereich ist nach Angaben des BMZ dabei zentral. Rund 88% des ägyptischen Stroms werden heute vorwiegend in konventionellen Kraftwerken erzeugt. Um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und den CO2-Ausstoß zu reduzieren, will die ägyptische Regierung den Anteil an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 auf 20% erhöhen.

Deshalb ist Teil des Programms auch die Besichtigung des größten Windparks Afrikas in Zafarana am Roten Meer. Insgesamt habe Deutschland den Bau des Windparks Zafarana mit Zuschüssen und Darlehen in Höhe von rund 150 Mio. Euro unterstützt, so das BMZ. Damit könnten mehr als 600 Gigawattstunden sauberer Strom erzeugt und die Versorgung von 340.000 ägyptischen Haushalten sichergestellt werden. Durch die Förderung des Vorhabens würden jährliche Treibhausgasemissionen in Höhe von 360.000 t CO2 vermieden.

Außerdem besucht Niebel eine Fabrik für Komponenten für Windkraftanlagen, die aus einem deutsch-ägyptischen Joint-Venture hervorgegangenen ist. Durch das deutsche Engagement in diesem Bereich werden laut BMZ Arbeitsplätze in Ägypten erhalten und geschaffen, gleichzeitig bieten sich Möglichkeiten des Know-how-Transfers und der langfristigen Kooperation im zukünftig immer bedeutenderer Wirtschaftsfeld der Erneuerbaren Energien.

Ägypten verfügt nach Angaben des BMZ über ein Windkraftpotenzial von mehreren 10.000 MW. Seit Ende der neunziger Jahre nutzt Ägypten seine riesigen Windressourcen durch den Bau von Windparks. Bisher sind Windparks mit einer Kapazität von 550 MW in Betrieb, weitere 1.200 MW sind in Planung bzw. im Bau.

Der Windpark am Standort Zafarana ist mit einer Kapazität von 550 MW der erste in Ägypten. Neben diesem Engagement unterstützt die Bundesregierung die Finanzierung von zwei weiteren Windparks und berät die ägyptische Agentur für Erneuerbare Energien bei der Umweltverträglichkeitsprüfung, der Privatisierung des Betriebs und der Wartung der Windparks.

Foto: Windkraftanlage © GTZ

www.bmz.de

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