pakistan_flagge_100Berlin (epo.de). - Nach Berichten von Hilfsorganisationen wird die Lage im Nordwesten Pakistans immer verzweifelter. Schwere Monsun-Regenfälle und Überschwemmungen haben dort bereits mehr als 1.500 Todesopfer gefordert. Nichtstaatliche Organisationen weiten ihre Nothilfe aus, um die bis zu zwei Millionen Betroffenen der Flutkatastrophe mit dem Nötigsten zu versorgen.

Handicap International stellte 100.000 Euro aus Eigenmitteln bereit, um die Opfer mit grundlegenden Hilfsgütern zu versorgen. Die Organisation ist seit dem Erdbeben von 2005 in Pakistan tätig. 2009 unterstützte Handicap Menschen, die vor den Militäreinsätzen im Swat-Tal geflohen waren. Daher ist Handicap International heute bereits vor Ort. Das Team von Handicap International vor Ort besteht aktuell aus 150 Personen, davon sieben Auslandsmitarbeiter.

Das Team versorgt besonders geschwächte Bevölkerungsgruppen mit medizinischen Maßnahmen, Gehhilfen, psychosozialer Unterstützung sowie mit Versorgungspaketen, die ihre Grundbedürfnisse decken sollen. Weiterhin setzt sich Handicap International für die Verbesserung oder den Bau von Gesundheitseinrichtungen und ihre Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung ein.

Erkundungsteams von World Vision bereiten die Nothilfe in Khyber Pakhtunkhwa und in Punjab vor. "Wir werden prüfen, wie groß der Hilfsbedarf ist, was die Menschen am dringendsten benötigen und wie wir ihnen auch längerfristig am besten aus dieser dramatischen Situation helfen können", sagte Edward Aquino, Landesdirektor von World Vision Pakistan. Schwerpunkte der ersten Nothilfe seien die Bereitstellung von Trinkwasser und Nahrung sowie eine medizinische und hygienische Versorgung und die Unterbringung betroffener Familien in Notunterkünften.

Die Projekte der Christoffel-Blindenmission (CBM) haben bislang keinen Schaden genommen und setzen ihre Unterstützung von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen fort. Inzwischen sind über die CBM erste Hilfsmaßnahmen angelaufen: In der Stadt Takhtbai, die selbst nicht betroffen ist, jedoch zentral im Flutgebiet liegt, wird vom CBM-Projektpartner CHEF in seinen vier Einrichtungen kostenlose medizinische Hilfe geleistet. In den nächsten Tagen soll dort auch eine mobile Klinik zum Einsatz kommen, die sich um Augenprobleme wie Infektionen durch verschmutztes Wasser kümmert. Die Klinik soll auch die Unterstützung von Menschen mit Behinderung in Takhtbai koordinieren, die gerade in Notsituationen besonders hilflos sind.

Bei Katastrophen leistet die CBM über ihre Partner unbürokratische Nothilfe. Wo zuvor Hörgeräte angepasst oder behinderte Kinder betreut wurden, werden zum Beispiel Verletzungen behandelt oder Nahrungsmittel ausgegeben. Dabei nimmt sich die CBM speziell den Menschen mit Behinderung an, da sie in solchen Situationen besondere Unterstützung brauchen.

Ein CARE-Konvoi aus elf Lastwagen, beladen mit Zelten, Tüchern, Moskitonetzen, Plastikmatten, Küchenutensilien, Wasserreinigungstabletten und Hygieneartikeln ist auf dem Weg in die überflutete Pakistan-Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Mit diesen ersten Verteilungen werden rund 1.800 Betroffene versorgt. Weiterhin wird CARE in den kommenden Tagen zusätzliche 500 Versorgungspakete für Familien in den Bezirken Nowshera und Charsadda verteilen.

Da CARE seit 2005 in Pakistan arbeitet, konnten die Mitarbeiter sofort mit der Nothilfe beginnen. "CARE hat eine medizinische Grundversorgung bereit gestellt. Mehr als 3.000 Patienten haben wir in mobilen Kliniken behandeln können. Darüber hinaus hat CARE in mobilen Camps die Menschen über Gesundheit und Hygiene informiert", sagte Anton Markmiller, Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg.

www.handicap-international.de
www.worldvision.de
www.cbm.org
www.care.de

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.