survival_150Berlin (epo.de). - Indiens Umweltminister Jairam Ramesh hat die kontroversen Pläne des Unternehmens Vedanta Resources gestoppt, auf dem heiligen Berg des Volkes der Dongria Kondh Aluminiumerz abzubauen. Der Minister habe auch die Rechtmäßigkeit der Raffinerie in Frage gestellt, die Vedanta am Fuße des Berges errichtete, berichtete Survival International am Dienstag in Berlin. Damit habe "ein indigenes Volk in Indien einen überwältigenden Sieg über einen der größten Rohstoffkonzerne der Welt errungen".

Vedanta habe eine "schockierende" und "eklatante Verachtung für die Rechte indigener Gruppen" gezeigt, sagte Umweltminister Ramesh laut dem Bericht von Survival International. Während der letzten Jahre war das Vorhaben des Unternehmens stark in die Kritik geraten. Die Regierungen Norwegens und Großbritanniens, Organisationen wie Survival International, aber auch Anteilseigner hatten Vedanta und seine Unternehmensethik kritisiert.

Die 8.000 Mitglieder der Dongria Kondh mussten sich in dem Streit um die Mine gegen den Einfluss des acht Milliarden US-Dollar schweren Unternehmens Vedanta und seines Gründers, des Milliardärs Anil Agarwal, behaupten. Die Dongria Kondh hatten mehrfach friedlich gegen das Vorhaben protestiert. In einer Atmosphäre zunehmender Gewalt wurden jedoch zuletzt zwei ihrer Anführer entführt und misshandelt.

Erst vor einigen Tagen hatte eine Regierungskommission die Empfehlung ausgesprochen, den Bau der Mine zu blockieren. Die Kommission war zu dem Schluss gekommen, dass Vedanta illegal und "in absoluter Verachtung des Rechts" gehandelt habe.

"Das ist ein Sieg, den keiner für möglich gehalten hätte", sagte Survival Internationals Aktivistin Jo Woodmann, die selbst die Stimmung der Einschüchterung in den Bergen der Dongria erlebte. "Die Kampagne wurde zum Test dafür, ob ein kleines, ausgegrenztes Volk sich trotz Vedantas Armee von Lobbyisten und PR Firmen bei der Regierung Gehör verschaffen kann. Es ist unglaublich, aber der Mut und die Hartnäckigkeit der Dongria, gemeinsam mit der Unterstützung vieler Menschen in Indien und Anhängern von Survival in der ganzen Welt, hat gesiegt."

Survivals Direktor Stephen Corry erklärte: "Die Ära in der Bergbaukonzerne alles und jeden aus dem Weg räumen konnten, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden, geht glücklicherweise zu Ende. Es ist dennoch bezeichnend, dass Vedanta bis zum Schluss für seine Pläne gekämpft hat und immer wieder die Aussagen der Dongria geleugnet hat. Die Öffentlichkeit muss gegenüber solchen sogenannten Entwicklungsprojekten weiterhin wachsam sein. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass sich Unternehmen an unverbindliche Menschenrechtsstandards halten, insbesondere wenn indigene Völker betroffen sind, die selten wissen, womit sie es zu tun bekommen."

www.survivalinternational.de

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