wasser_srilanka_malteser_150Stockholm (epo.de). - Zum Start der Weltwasserwoche 2010 hat der WWF vor einer dramatischen Verschlechterung der Wasserqualität weltweit gewarnt. Durch den zunehmenden Nutzungsdruck durch Bevölkerungswachstum, Verstädterung, Landwirtschaft und Industrie würden Gewässer weltweit immer mehr verunreinigt, erklärte die Umweltorganisation. Verschmutzes Wasser und mangelnde Hygiene kosteten täglich rund 4.000 Kinder das Leben.

In den Entwicklungsländern werden 70 Prozent der städtischen und industriellen Abwässer ungeklärt in die Gewässer eingeleitet. Jedes Jahr sterben nach Angaben des WWF 1,4 Millionen Kinder an den Folgen verschmutzten Wassers und schlechter Hygienebedingungen - das sind rund 4.000 Kinder pro Tag. Ökosysteme würden weit jenseits ihrer Belastungsgrenzen verschmutzt und zerstört.

"Nicht allein der Mangel an Wasser ist das Problem, sondern auch die Verschmutzung der vorhandenen Ressourcen, die dadurch für den Menschen unbrauchbar gemacht werden", erklärte WWF Wasserexperte Martin Geiger. "Mangel, Verschwendung, Verschmutzung und der Klimawandel wirken zusammen und werden, wenn sich nichts tut, zu einer globalen Wasserkrise mit verheerenden Folgen für Milliarden von Menschen führen. Um dieser Krise entgegenzutreten, muss dem Schutz des vorhandenen Wassers vor Verschmutzung ein viel größeres Gewicht eingeräumt werden."  

Neben der "direkten" Verschmutzung durch Einleitungen aus Städten und Industrien verunreinigen auch die "indirekten" Einträge gigantische Wassermassen. Große Mengen wasserbelastender Stoffe gelangen über die sogenannten diffusen Einträge in die Gewässersysteme: Düngemittel, Pestizide, Schwermetalle werden über Wind sowie Oberflächen- und Grundwasser in die Flüsse eingetragen. Diese Probleme könnten nicht durch den Bau von Kläranlagen gelöst werden, so der WWF, sondern nur durch verträgliche und nachhaltige Bewirtschaftung. "Zusätzlich werden die Selbstreinigungskräfte der Fließgewässer und Feuchtgebiete durch übermäßige Wasserentnahme und zunehmende Verbauung zerstört und es entsteht ein Teufelskreislauf", sagte Martin Geiger.

Die Weltwasserwoche findet seit 1991 jedes Jahr statt und wird vom Stockholm International Water Institute (SIWI) organisiert. Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Nichtregierungsorganisationen treffen sich in diesem Jahr vom 5. bis 11. September in Stockholm, um gemeinsam globale Lösungsansätze im Wassersektor zu erarbeiten.

Foto: Mädchen in Sri Lanka beim Wasserholen © Malteser

www.worldwaterweek.org
www.wwf.de

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