oenz_100Berlin (epo.de). - Das Ökumenische Netz Zentralafrika (ÖNZ) hat von der Regierung der Demokratischen Republik Kongo Aufklärung über den Tod von Armand Tungulu gefordert. Tungulu, ein Belgier kongolesischer Herkunft und Leiter des Hilfsprojektes "Un euro pour sauver le Congo", wurde am Abend des 2. Oktober tot in seiner Zelle in Kinshasa aufgefunden. Laut offizieller Erklärung hat er Selbstmord durch Erhängen begangen.

Der Kongolese mit belgischem Pass habe seiner Familie in Kinshasa einen Besuch abgestattet, berichtete das ÖNZ am Dienstag in Berlin. Zeugen hätten beobachtet, wie er am 29. September einen Stein auf den Auto-Konvoi von Präsident Kabila geworfen habe. Daraufhin sei er von der Präsidentengarde brutal geschlagen und inhaftiert worden. Zweifel an dem Selbstmord wurden laut, unter anderem weil ehemalige Häftlinge berichteten, im Gefängnis von Kinshasa gebe es keinerlei Materialien um sich selbst zu erhängen.

Die Menschenrechtsanwältin Nicole Bondo Mwaka und eine weitere Juristin waren laut ÖNZ zufällig Zeuginnen des Übergriffs am 29. September und wurden ebenfalls von der Präsidentengarde festgenommen. Da Nicole Bondo Mwaka zu diesem Zeitpunkt telefonierte, sei sie von den Sicherheitskräften verdächtigt worden, den Übergriff mit ihrem Mobiltelefon gefilmt zu haben. Beide Frauen befänden sich seit dem 29. September in Haft.

Das ÖNZ fordert die kongolesische Regierung auf, den Tod von Armand Tungulu vollständig aufzuklären und Nicole Bondo Mwaka und ihrer unverzüglich aus der Haft zu entlassen. Das Ökumenische Netz Zentralafrika verlangte von der kongolesischen Regierung zudem, das Justizverfahren zum Mord an dem bekannten Menschenrechtsaktivisten Floribert Chebeya zügig weiter zu betreiben, den Verbleib seines Fahrers aufzuklären und die Verantwortlichen für den Mord zu bestrafen.

Das ÖNZ ist ein Netzwerk der christlichen Hilfswerke in Deutschland für Frieden und Menschenrechte in Ruanda, Burundi und der DR Kongo. Mitglieder des ÖNZ sind u.a. Misereor, Brot für die Welt, Pax Christi, Diakonie und die Vereinte Evangelische Mission. Die Mitgliedsorganisationen unterstützen Projekte und Partnerorganisationen in Zentralafrika.

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