haiti_port_au_princePort-au-Prince (epo.de). - In Haiti sind neun Monate nach dem verheerenen Erdbeben mehr als 200 Menschen an Cholera gestorben. Über 2.500 Menschen haben sich nach Angaben der Behörden infiziert und werden in Krankenhäusern behandelt. Internationale Hilfsorganisationen haben in der Hauptstadt Port-au-Prince gemeinsam beraten, wie eine Epidemie verhindert werden kann.

Der medizinische Berater von Caritas international, Joost Butenop, sieht gute Chancen, die Infektionskrankheit bei richtiger Behandlung und Einhaltung einfacher hygienischer Standards in den Griff zu bekommen: "Wichtig ist, die Infektionskette zu unterbrechen. Dazu müssen die Cholera-Fälle erkannt, Betroffene adäquat behandelt und die Bevölkerung über die Epidemie aufgeklärt werden. Sauberes Trinkwasser und regelmäßiges Händewaschen sind das A und O bei Cholera."

Vor allem die Aufklärung über Symptome der Krankheit und Hygiene-Standards ist nach Angaben der Caritas von besonderer Bedeutung, da es bislang in der Geschichte des Landes noch keinen Ausbruch der Cholera gab.

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF brachte wichtige Hilfsgüter in die Region südlich der Stadt Gonaives. "Kinder sind besonders gefährdet, weil sie sehr schnell durch die innere Austrocknung des Körpers bei schwerem Durchfall sterben können", sagte der Leiter der UNICEF-Gesundheitsprogramme in Haiti, Jean-Claude Mubalama. UNICEF hat sechs Lastwagen mit Hilfsgütern in die betroffene Region entlang des Flusses Artibonite gebracht und bereitet weitere Hilfsmaßnahmen vor.

Aus Vorratsbeständen in Gonaives hat UNICEF sofort Wasserreinigungstabletten und Zucker-Salz-Lösungen gegen die Austrocknung des Körpers bei Durchfall für 6.000 Menschen zur Verfügung gestellt. Sie werden bereits seit Tagen in den Dörfern entlang des Flusses Artibonite verteilt. Die Lastwagenlieferung, die UNICEF von der Hauptstadt Port-au-Prince aus nach Artibonite auf den Weg gebracht hat, enthält zusätzlich unter anderem Durchfallmedikamente für 10.000 Patienten und Hygiene-Sets für 12.500  Menschen. In dem Gebiet leben rund 150.000 Menschen.

www.diakonie-katastrophenhilfe.de
www.unicef.de

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