dedBonn (epo.de). - Exakt 1.441 deutsche Fachkräfte waren Ende 2009 als Entwicklungshelfer in Afrika, Asien, Lateinamerika oder Osteuropa tätig - 759 Männer und 682 Frauen. Die Vereinten Nationen machen am "International Volunteer Day", der am 5. Dezember begangen wird, auf das Engagement der freiwilligen Helfer für mehr Gerechtigkeit und Frieden in der Welt aufmerksam. Auch die Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste (AGdD) weist aus diesem Anlass auf die Bedeutung des Einsatzes der Fachkräfte im Dienste der Entwicklung hin.

"Das fachliche Engagement der Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer in verschiedenen Tätigkeitsbereichen wie z.B. Gesundheit, Umwelt-/Ressourcenschutz, Bildung/Berufsbildung, Demokratieförderung oder Friedensentwicklung / Krisenprävention ist ein wichtiger Beitrag, um die Lebensbedingungen der Menschen in weniger entwickelten Ländern nachhaltig zu verbessern", erklärte Angela König, Vorsitzende der AGdD. Sie bedankte sich stellvertretend für die sieben anerkannten Entwicklungsdienste bei allen Fachkräften, die derzeit ihren Entwicklungsdienst leisten: "Mit ihrer Arbeit schaffen sie einen Mehr-Wert, der sich allein mit finanziellen Transfers oder technischer Hilfe nicht erreichen lässt."

Zu den anerkannten Entwicklungsdiensten gehören die Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH), Christliche Fachkräfte International (CFI), der Deutsche Entwicklungsdienst (DED), der Evangelische Entwicklungsdienst (EED), Dienste in Übersee, Eirene – Internationaler Christlicher Friedensdienst, das Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) und der Weltfriedensdienst (WFD). Grundlage für die Arbeit dieser Dienste ist das Entwicklungshelfer-Gesetz, das 1969 vom Bundestag verabschiedet wurde.

Der DED betonte anlässlich des Entwicklungshelfer-Tages, die Anforderungen an die Fachkräfte seien im Hinblick auf Berufserfahrung und Beratungskompetenz in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. In ihrer täglichen Arbeit werde von Entwicklungshelfern mehr erwartet als nur fachliche Kompetenz. Sie müssten in der Lage sein, unterschiedliche Sichtweisen und Rollen einzunehmen und interkulturell sensibel zu agieren. Nur so könnten sie, gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen in den Entwicklungsländern, Reformen erarbeiten und umsetzen.

"In meinem Einsatz als Entwicklungshelfer habe ich mindestens genauso viel gelernt, wie ich auch weitergeben konnte", resümiert ein Entwicklungshelfer, der in der Mongolei nachbarschaftliche Selbsthilfegruppen beraten hat. "Die Erfahrung, zur Gründung von Selbsthilfegruppen zu qualifizieren und zu sehen, wie diese sich erfolgreich für die Entwicklung ihrer Gemeinde – für den Bau von Sanitäranlagen, einen Spielplatz und Kleingewerbeprojekte - eingesetzt haben, hat mich vor allem gelehrt, dass wir nur den Anstoß und Beratung leisten können für Entwicklungsprozesse. Die Umsetzung und der Erfolg hängen vom Engagement der Menschen vor Ort ab."

Rund 16.000 Menschen sind seit der Gründung des DED als Entwicklungshelfer ausgereist, viele von Ihnen sind nach Ihrer Rückkehr als Referenten in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit tätig. "Es wäre schade, das, was man an Erfahrungen gesammelt hat, in eine Fotoschachtel einzuschließen und nie wieder darüber zu reden", sagt eine ehemalige Entwicklungshelferin und heutige Referentin des DED.

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