suedwindSiegburg. - Für die meisten Entwicklungsländer, die Bekleidung herstellen, hat die Regionalisierung des Handels die Gestaltungsspielräume deutlich eingeschränkt und strukturelle Probleme des Sektors verschärft. Das zeigt eine für das Forum "Arbeitswelten China-Deutschland" angefertigte Expertise des SÜDWIND-Instituts in Siegburg.

Während sich die multilateralen Doha-Verhandlungen in der Welthandelsorganisation (WTO) in einer Sackgasse befinden, boomt die Zahl regionaler und bilateraler Handelsabkommen. Die Machtverschiebungen im internationalen Handelssystem wirkten sich auf Teile des globalen Textil- und Bekleidungssektors fatal aus, so SÜDWIND. Nach dem Ende des Systems der Mengenbeschränkungen im Jahr 2004 wurde dieser Sektor in die Verhandlungen über nicht-agrarische Produkte in der WTO integriert.

"Handelspräferenzen werden auf dem liberalisierten Markt  zunehmend ausgehöhlt“, erklärte die Autorin der Studie, Ingeborg Wick. In Regionalverhandlungen mit den Ländern Afrikas, der Karibik und des Pazifik (AKP) übe beispielsweise die EU wachsenden Druck in Richtung einer Marktöffnung auch für Dienstleistungen aus. Jenseits der Machtverschiebungen im Welthandel sei jedoch die Liberalisierungspolitik der Kern des Problems.

"Die Leidtragenden von Liberalisierung und Exportorientierung im globalisierten Wettbewerb sind wettbewerbsschwache Industrien und Länder sowie die Beschäftigten", betonte Wick. Die Wettläufe um die niedrigsten Preise hätten einen weltweiten Boom der prekären Arbeit bewirkt, der nicht nur die Beschäftigten, sondern auch staatliche Sozialsysteme schädige.

Die Studie steht als Download unter www.suedwind-institut.de zur Verfügung.

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