saatgut_fuer_alle_100Brüssel. -  Landwirte, Gärtner und Engagierte aus verschiedenen europäischen Ländern, Indien und der Türkei treffen sich am 17. und 18. April unter dem Slogan "Freies Saatgut für alle!" in Brüssel. Sie wollen sich mit Aktionstagen für Saatgut-Souveränität einsetzen und protestieren gegen eine Verschärfung des Saatgutrechts und die damit verbundenen Einschränkungen für bäuerliche Landwirtschaft weltweit.

Ein Highlight der Aktionstage, zu denen die Saatgutkampagne "Zukunft säen – Vielfalt ernten" aufruft, ist das Saatgut-Forum am 17. April. Es steht unter dem Titel: "Zugang zu Saatgut ist ein Menschenrecht". Internationale Gäste sowie Bäuerinnen und Bauern von Basisorganisationen aus Indien und der Türkei berichten von ihren Erfahrungen und Problemen mit Saatgut und wie europäische Gesetze über Freihandelabkommen oder EU-Annäherung auch in ihren Ländern durchgesetzt werden. Oliver de Schutter, UNO-Sonderbeauftragter für das Recht auf Nahrung, wird im Rahmen eines Videobeitrags zugeschaltet.

Saatgut ist neben Wasser und Land die wesentliche Grundlage für jedes Essen. Wer die Kontrolle über Saatgut hat, so die Saatgutkampagne, kontrolliert die weltweite Nahrungsmittelproduktion. Große Agrar- und Saatgutkonzerne bedienten sich dazu auch des europäischen Saatgutrechts, das den "Sortenschutz" und das "Saatgutverkehrsgesetz" umfasst. Beide Regelwerke befänden sich in Überarbeitung, sollten verschärft werden und würden Einfluß auf die weltweite Entwicklung der Saatgutgesetze haben, befürchtet die Kampagne.

La Via Campesina, der weltweit größte Zusammenschluss von Kleinbauern und Landarbeitern, spricht in ihrer "Seed-Declaration" von Lügen, Diebstal und Krieg der Agrar/Saatgutkonzerne gegen bäuerliche Landwirtschaft und bäuerliches Saatgut. Als alternatives Entwicklungsparadigma haben sie das Modell der "Ernährungssouveränität" entwickelt. Bäuerliches Saatgut und bäuerliche Landwirtschaft sind dafür die Basis.

In Solidarität mit La Via Campesina organisiert die Saatgutkampagne "Zukunft säen – Vielfalt ernten" neben dem Saatgut-Forum weitere Protestaktionen und Veranstaltungen am 17. und 18. April in Brüssel. Eine internationale Samen- und Pflanzen-Tauschbörse steht unter dem Motto "Je mehr Samen-Tauschbörsen wir schaffen, um so weniger haben die Saatgut-Konzerne uns in der Hand". Eine Anti-Lobby-Tour richtet sich gegen den dominaten Einfluss der Konzerne auf die Gesetzgebung. Eine Station soll die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sein.

www.saatgutkampagne.org

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