kopp_gudrun_100Berlin. - Die westafrikanische Republik Sierra Leone feiert am 27. April ihren 50. Unabhängigkeitstag. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gudrun Kopp, hat aus diesem Anlass die in jüngster Zeit erzielten Fortschritte gelobt. "Sierra Leone hat seit Ende des zehnjährigen Bürgerkrieges 2002 große Erfolge bei der Stabilisierung von Politik und Wirtschaft erzielt. So verbesserte sich Sierra Leone im UN-Index zur menschlichen Entwicklung seit 2004 kontinuierlich vom letzten Rang um zwölf Plätze."

Ursprünglich als "Provinz der Freiheit" geplant - das Gebiet um die heutige Hauptstadt Freetown  wurde im 18. Jahrhundert von befreiten Sklaven besiedelt -, erlangte die spätere britische Kronkolonie 1961 ihre Unabhängigkeit. Die Bundesrepublik Deutschland erkannte als einer der ersten Staaten das unabhängige Sierra Leone an. Kurze Zeit später (1963) begann auch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit.

Ein tiefer Einschnitt in die Entwicklung der jungen Republik war der Bürgerkrieg von 1991 bis 2002, der mit "Blutdiamanten" finanziert wurde und so in der Öffentlichkeit traurige Bekanntheit erlangte. Das BMZ unterstütze friedensfördernde Maßnahmen aktiv, beispielsweise mit einem Programm zur Entwaffnung.

Neun Jahre nach Ende des Bürgerkrieges befinde sich Sierra Leone - trotz der Konflikte in umliegenden Staaten wie der Elfenbeinküste - auf einem steten Weg zu Stabilität und Wachstum, so das BMZ. Die weiterhin sehr hohe Arbeitslosigkeit der überwiegend jungen Bevölkerung bleibe jedoch eine Herausforderung für den sozialen und politischen Frieden. Das BMZ unterstützt daher gegenwärtig die sierra leonische Regierung bei der Schaffung von Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten für junge Erwachsene. Im Mittelpunkt stehen die Gründung kleinster und kleiner Unternehmen, die Qualifizierung von Jugendlichen und die Finanzierung von Infrastrukturprojekten wie Versorgungsstraßen, Märkten und Lagerhallen. Um Investitionen zu beschleunigen, baut das BMZ zudem ein effizientes System zur Kreditvergabe für Kleinst- und Kleinunternehmer mit auf.

Die Entwicklungszusammenarbeit mit Sierra Leone habe viele Erfolge erzielt, erklärte das BMZ So sei die lokale Wirtschaftsentwicklung wiederbelebt worden, indem "Wertschöpfungsketten" gefördert wurden. Dies beinhalte beispielsweise bei der Kakaoproduktion die Qualifizierung der Arbeiter sowie Beratung beim Anbau, bei der Verarbeitung und Lagerung bis hin zum Vertrieb. Bereits 10.000 Kakao-Farmer hätten so ihr Einkommen um 30 Prozent auf ca. 650 Euro pro Jahr gesteigert. Zudem hätten 8.400 Menschen, die im Zuge des Bürgerkriegs vertrieben wurden oder in den Diamantenminen arbeiten mussten, in ihre Heimatdörfer zurückintegriert werden und dort eine qualifizierte Arbeit aufnehmen können.

Deutschland gehört mit seinem Engagement zu den wichtigsten Entwicklungspartnern von Sierra Leone. Das Volumen der Unterstützung beträgt laut BMZ gegenwärtig 12,5 Millionen Euro pro Jahr. Seit der Unabhängigkeit von Sierra Leone hat die Bundesregierung insgesamt 279 Mio. Euro an bilateraler Entwicklungshilfe zur Verfügung gestellt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Sierra_Leone
www.bmz.de

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