wfp_100Kairo. -  Das Welternährungs-Programm der Vereinten Nationen (WFP) hat mehr als eine halbe Million Vertriebene und Flüchtlinge, die vom Konflikt in Libyen betroffen sind, mit Ernährungshilfe versorgt. Die Hilfsoperation, die in der Region insgesamt 1,5 Millionen Menschen unterstützen muss, habe aber erst ein Viertel der benötigten Gelder erhalten, teilte das WFP am Freitag in Kairo mit.

Wegen der anhaltend großen Not in der Region musste das UN World Food Programme seine Notoperation in Nordafrika um drei Monate bis Ende August verlängern. Die dafür benötigten Gelder belaufen sich auf rund 100 Millionen US-Dollar.

Die Sorge über den Zugang zu Nahrung in Libyen wächst. Besonders kritisch sei die Lage in Regionen, die direkt von den Kämpfen betroffen sind, erklärte das WFP. Dort hätten sich die Preise vieler Nahrungsmittel bereits mehr als verdoppelt.

Libyen ist ein Land mit Nahrungsmitteldefizit und daher stark von Importen abhängig. Das staatliche Verteilungssystem hat erhebliche Probleme, da derzeit die Nahrungsmittelreserven im Lande nicht wieder aufgefüllt werden.

Das WFP hatte am 9. März damit begonnen, Nahrungsmittel auf dem Land- und Seeweg nach Libyen zu bringen. Kurz zuvor war der Konflikt im Land ausgebrochen. Bisher hat das WFP nach eigenen Angaben 270.000 Menschen im Osten Libyens und 136.000 Menschen im Westen des Landes erreicht. In Misrata selbst konnten etwa 125.000 Menschen unterstützt werden.

Seit Anfang April hat das WFP 1.600 Tonnen Nahrungsmittel nach Misrata gebracht. Dies ist genug, um 125.000 Menschen einen Monat lang zu ernähren. Weitere 2.000 Tonnen Ernährungshilfe sind aktuell unterwegs.

Das WFP betreibt zudem UNHAS, den humanitären Flugdienst der UNO. UNHAS hat bisher auf über 20 Flügen mehr als 650 Passagiere, vor allem humanitäre Helfer und Hilfsorganisationen, zwischen Malta, Kairo, Benghazi und Djerba transportiert. UNHAS wird vom deutschen Auswärtigen Amt dank einer neuen Zuwendung mit 300.000 Euro unterstützt.

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