beerfeltz_hans-juergen_bmz_100Berlin. - Der Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Hans-Jürgen Beerfeltz (FDP), hat ein verstärktes Engagement im Energiesektor Nigerias angekündigt. Beerfeltz begleitet Bundeskanzlerin Angela Merkel derzeit auf ihrer Afrika-Reise. Letzte Station der viertägigen Reise ist Nigeria, wo die Delegation am Donnerstag zu Gast ist. Vor allem die Nutzung erneuerbarer Energien und die Energieeffizienz in Nigeria sollten gesteigert werden, kündigte Beerfeltz an.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Nigeria nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bei der Umsetzung seiner Armutsbekämpfungsstrategie durch die Förderung von kleinst-, klein- und mittelständigen Unternehmen, aber auch durch Beratung bei der Reform des öffentlichen Finanzsystems. Im Gesundheitssektor hilft Deutschland ebenfalls: In Nigeria kommt der fast ausgerottete wilde Polio-Virus noch vor. Darum beteiligt sich das BMZ durch Unterstützung von Impfkampagnen an der Bekämpfung der Kinderlähmung.

"Das deutsche Engagement in Nigeria ist wichtig", betonte Staatssekretär Hans-Jürgen Beerfeltz. "Aufgrund seiner Größe und seines wirtschaftlichen Gewichts beeinflusst Nigeria entscheidend die wirtschaftliche und soziale Entwicklung vieler kleinerer Nachbarländer unmittelbar."

2008 wurde die Deutsch-Nigerianische Energiepartnerschaft auf Initiative von Bundeskanzlerin Merkel und dem ehemaligen nigerianischen Staatspräsidenten Yar'Adua gegründet, die gemeinsame Projekte unter anderem in den Bereichen Erdgas, Instandsetzung und Neubau von Kraftwerken und bei der Stromversorgung vorsieht.

Das BMZ will zukünftig Vorhaben im Rahmen dieser Partnerschaft unterstützen. Hans-Jürgen Beerfeltz: "Durch Verbesserung der institutionellen Kapazitäten, Ausbildung von Fachkräften und Verbesserung der Infrastruktur wollen wir vor allem die Nutzung erneuerbarer Energien und die Energieeffizienz in Nigeria steigern. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Nigeria könnte hier eine Lokomotivfunktion für die Region übernehmen. Zudem werden Investitionsmöglichkeiten für deutsche Energieunternehmen geschaffen."

Nigerias Hauptstadt Abuja ist auch Sitz der Kommission der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS). Das BMZ fördert die Beratung der ECOWAS-Kommission in den Bereichen Organisationsentwicklung, Handel, öffentliche Finanzen sowie Frieden und Sicherheit. "Damit stärken wir die koordinierende Rolle der ECOWAS-Kommission bei der politischen und wirtschaftlichen Integration der westafrikanischen Region", sagte Beerfeltz.

"Eine wahre Energiepartnerschaft zwischen Nigeria und Deutschland sollte sich auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz konzentrieren und einen Beitrag zum Umbau einer fossilen und extraktiven Wirtschaft hin zu einer nachhaltigen und gerechteren Wirtschaft leisten", erklärte Lili Fuhr, Referentin für Internationale Umweltpolitik der Heinrich-Böll-Stiftung. Godwin Ojo, langjähriger Projektpartner der Böll-Stiftung in Nigeria und Programmdirektor der NGO "Environmental Rights Action" ("Friends of the Earth Nigeria"), kritisierte die "einseitige Ausrichtung" der Deutsch-Nigerianischen Energiepartnerschaft auf Erdgas und Export: "Eigentlich sollten die Ölfirmen das Erdgas verwenden, das ohnehin als Beiprodukt bei der Erdölförderung austritt, und damit gleichzeitig das klima- und gesundheitsschädliche Gas Flaring (Verbrennen des Gases) vermeiden. Gas Flaring macht Nigeria zu einem der großen Emittenten von CO2."

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