unicef_neu_150Berlin. - Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, die Hilfe für Kinder in Ostafrika massiv zu verstärken. In Somalia, Äthiopien, Kenia und Dschibuti seien mehr als 2,3 Millionen Kinder akut mangelernährt, sagte UNICEF-Direktor Anthony Lake am Montag anlässlich der Dringlichkeitssitzung der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom zur Hungersnot am Horn von Afrika.

"Dies ist eine Hungersnot der Kinder", erklärte UNICEF-Direktor Anthony Lake. "Wir müssen sofort handeln, jeder Tag kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Auch angesichts einer Hungersnot, die Millionen betrifft, zählt jedes einzelne Leben."

Lake rief dazu auf, die unmittelbare Hilfe zu verstärken und den Familien auch langfristig zu helfen. In Somalia, Äthiopien, Kenia und Dschibuti seien bereits über 2,3 Millionen Kinder akut mangelernährt. Mehr als 500.000 Mädchen und Jungen seien so ausgezehrt, dass nur sofortige Behandlung ihr Leben retten könne. In einigen von Hungersnot betroffenen Regionen von Lower Shabelle in Somalia sterben UNICEF zufolge von 10.000 Menschen bereits 13 bis 20 pro Tag.

UNICEF weitet seine Hilfe deshalb massiv aus. Ein weiterer Hilfsflug startete am Montag nach Nairobi. Er enthält Medikamente und medizinischen Bedarf, Notapotheken, Hebammenausstattung sowie Zucker-Salz-Mischung zur Behandlung von Durchfall. Insgesamt benötigt UNICEF für die Nothilfe in der Region bis Ende des Jahres nach jüngster Schätzung rund 300 Millionen Dollar.

In Somalia versorgt UNICEF die Kinder mit Zusatznahrung, Trinkwasser und Medikamenten. UNICEF arbeitet seit Jahren im Land und verfügt über ein Netzwerk von rund 100 Partnerorganisationen. UNICEF koordiniert auch die internationale Nothilfe für mangelernährte Kinder sowie die Trinkwasserversorgung. Im Süden Somalias ist UNICEF mit lokalen Mitarbeitern tätig. Allein seit Anfang 2010 wurden 100.000 mangelernährte Kinder in Hunderten von einfachen Ernährungszentren behandelt. 1,2 Millionen Menschen erhalten sauberes Trinkwasser. UNICEF unterstützt im Süden Somalias rund 300 Gesundheitsstationen und Krankenhäuser mit Medikamenten. In den nächsten zwei Monaten sollen 360.000 mangelernährte Kinder unter fünf Jahren Zusatznahrung erhalten.

In Kenia plant UNICEF in der Region Dadaab eine große Impfkampagne gegen Masern und Polio. Denn die geschwächten Kinder sind besonders anfällig für Infektionen. Auch in Äthiopien und Dschibuti sind zusätzliche Impfkampagnen geplant. UNICEF versorgt die Flüchtlingsfamilien auch hier mit Zusatznahrung und sauberem Trinkwasser. UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Kinder in Ostafrika auf.

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