unicef_neu_150Köln. - Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und die Weltgesundheits-Organisation (WHO) verstärken den Kampf gegen die Cholera und andere lebensgefährliche Durchfall-Erkrankungen in Somalia. In den somalischen Regionen Banadir, Bay, Mudug und Lower Shabelle sind zahlreiche Cholerafälle bestätigt. Bislang gelang es aber, eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Auch in der Hauptstadt Mogadischu müssen immer mehr Menschen mit extremem Durchfall behandelt werden. Allein in einem Krankenhaus sind es seit Januar rund 4.200 Fälle - drei Viertel davon Kinder unter fünf Jahren.

"Angesichts Hunderttausender Flüchtlinge muss alles getan werden, um eine Epidemie zu verhindern", sagte Rudi Tarneden, Sprecher von UNICEF Deutschland. Verseuchtes Trinkwasser und unhygienische Lebensbedingungen in den überfüllten Notunterkünften seien der ideale Nährboden für Infektionskrankheiten wie Cholera, aber auch Lungenentzündung. Cholera ist in Somalia seit Jahren verbreitet. Jedes Jahr gibt es Zehntausende Erkrankungen. Insbesondere für die geschwächten Kinder ist dies eine tödliche Gefahr.

Die Organisationen haben deshalb 13 Krankenhäusern große Mengen Orales Rehydratationssalz, einer Zucker-Salz-Lösung gegen die Austrocknung der Körper, zur Verfügung gestellt. Weiter werden Behandlungssets mit Medikamenten und technischem Gerät für den Fall einer Choleraepidemie nach Somalia gebracht. Hiermit können bis zu 100.000 Kranke behandelt werden.

Gleichzeitig werden Helfer geschult, um Kinder mit lebensgefährlichem Durchfall zu identifizieren und zu behandeln. Sie informieren auch in den Gemeinden darüber, wie man sich vor Ansteckungen schützen kann.

UNICEF und seine Partnerorganisationen unterstützen auch die Trinkwasserversorgung in Somalia. 217 Wasserquellen werden mit Chlor gereinigt. Mit insgesamt 58 Verteilstationen werden fast 500.000 Flüchtlinge in Mogadischu mit Trinkwasser versorgt. Zusätzlich werden Hygiene-Utensilien wie Seife, Tabletten zur Wasserreinigung und Wasserkanister für 48.000 Familien bereitgestellt. Die Materialien werden über Ernährungszentren für mangelernährte Kinder verteilt. UNICEF ruft zu Spenden für die Kinder auf.

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