klimastudie_overshoot_2011Berlin. - Am 21. August sind die ökologischen Ressourcen des gesamten Jahres 2011 bereits verbraucht. Das ergeben Berechnungen des ökologischen Fußabdrucks, die das Global Footprint Network anstellt. Der sogenannte "Earth Overshoot Day" ist der Tag, an dem die ökologische Regenerationsfähigkeit des Planeten erschöpft ist und die Menschheit von der Überausbeutung der Erde lebt. Der Klimawandel ist eine der gravierendsten Auswirkungen davon, dass der Mensch die natürlichen Belastungsgrenzen der Erde überschreitet. Welche gravierenden Auswirkungen das vor allem für Kinder hat, zeigt die neue Studie von terre des hommes und Germanwatch: "Sonnige Zukunftsaussichten? Klimawandel, Wasser und die Rechte von Kindern und zukünftigen Generationen".

Am 21. August ist in diesem Jahr der Tag erreicht, an dem wir Menschen nach Berechnungen des Global Footprint Network alle Ökodienstleistungen, welche die Natur für ein Jahr bereitstellt, bereits aufgebraucht haben - von der CO2-Aufnahmefähigkeit der Wälder und Meere über die Nutzung der Trinkwasserreserven bis zur Produktion von Rohmaterialien und Nahrung. Ab dann werden wir somit bis zum Ende des Jahres mehr Ressourcen verbrauchen und Abfall verursachen als die Erde bereitstellen bzw. ausgleichen kann. Der "Earth Overshoot Day" markiert folglich jenen Zeitpunkt in einem Jahr, ab dem die Menschen auf Kosten zukünftiger Generationen leben.

Durch den Klimawandel steigt die globale Durchschnittstemperatur an, was viele Auswirkungen auf das Ökosystem der Erde hat. Eine Konsequenz der Erwärmung ist die Vermehrung von Krankheitserregern. Mehr Bakterien in Brunnen und Trinkwasserspeichern haben gravierende Folgen für Kinder. Schon jetzt zählen Durchfallerkrankungen zu den Haupttodesursachen von Kindern unter fünf Jahren.

"Für die peruanische Hauptstadt Lima beispielsweise belegen Studien den engen Zusammenhang von zunehmender Erwärmung und Gesundheitsrisiken: Dort steigt mit jedem Zehntelgrad Celsius Temperatursteigerung die Zahl der Durchfallerkrankungen um acht Prozent. Deshalb gehören Kinderrechte und Klimaschutz ganz eng zusammen", erklärt Danuta Sacher, Geschäftsführerin des Kinderhilfswerks terre des hommes.

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Der steigende Bedarf an natürlichen Ressourcen mündet in Raubbau an der Natur und zerstört damit die Lebensgrundlage vieler Menschen: Allein im Amazonasgebiet ist bereits ein Fünftel des Regenwaldes abgeholzt. Besonders arme Familien sind auf Nahrung aus der Natur angewiesen. Die Zerstörung der Umwelt beraubt sie und nachkommende Generationen ihrer Existenz. Deshalb fordern terre des hommes und Germanwatch die Wende zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Konsumorientierung, um die Lebenschancen zukünftiger Generationen zu sichern.

"Um das Kinderrecht auf eine gesunde Umwelt zu schützen, bedarf es einer doppelten Handlungsstrategie: das Unbewältigbare durch massiven Klimaschutz zu vermeiden. Und das Unvermeidbare zu bewältigen - durch Anpassungsmaßnahmen, die die besonders verletzlichen Menschen, gerade auch Kinder, ins Zentrum stellen", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.

Die Studie steht unter www.tdh.de zum Download bereit.

Illustrationen: Germanwatch/terre des hommes Studie

www.footprintnetwork.org
www.germanwatch.org