niebel_dirk_fdp_100Berlin. - Entwicklungsminister Dirk Niebel ist am Freitag im Rahmen seiner fünftägigen Afrikareise von Botsuana nach Namibia weitergereist. Niebel wird in Begleitung des Staatssekretärs im Entwicklungsministerium, Hans-Jürgen Beerfeltz, in Namibia politische Gespräche führen und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit besuchen. Thematische Schwerpunkte der Reise sind die Bereiche Management natürlicher Ressourcen, erneuerbare Energien und berufliche Bildung.

Geplant sind nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) neben einem Treffen mit Staatspräsident Hifikepunye Pohamba Gespräche mit Vertretern von Regierung und Opposition, aus der Wirtschaft, von Nichtregierungsorganisationen, politischen Stiftungen und Vertretern der staatlichen Durchführungsorganisationen.

Im Energiebereich will Niebel über Möglichkeiten privatwirtschaftlichen Engagements in der dezentralen Stromversorgung auf Basis von Solarenergie sprechen. Ziel ist es laut BMZ, die Energiesicherheit in entlegenen Gebieten zu erhöhen und die Voraussetzungen für wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen. Eines der Gesprächsthemen mit Bildungsminister Abraham Iyambo soll die geplante Ausweitung des Engagements der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung sein.

Einblicke in die praktische Arbeit der Entwicklungszusammenarbeit vor Ort wird sich Niebel durch Projektbesuche verschaffen, unter anderem beim Wasserkraftwerk Ruacana und im Bwabwata-Nationalpark. Geplant ist zudem die Eröffnung des namibisch-deutschen Vorhabens "Energy for Future", bei dem unter Aufwendung staatlicher wie privater Investition Biomasse aus einer invasiven Buschart von verbuschtem Weideland für die Befeuerung eines Zementwerks nutzbar gemacht wird.

"Ich finde das Projekt gerade deswegen so überzeugend, weil mit einer einzigen Maßnahme eine ganze Reihe von bedeutenden Zielen erreicht wird", sagte Niebel. So werde die Energiegewinnung aus Biomasse mit dem nationalen Problem der Verbuschung verknüpft. Dadurch ließen sich gleichzeitig Klimaschutz, die Rückgewinnung von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen, Armutsbekämpfung, Biodiversitätserhalt, eine Erhöhung des Grundwasserspiegels, Beschäftigung und größere Energieautonomie erreichen. Modell- und beispielhaft sei das Projekt auch durch seinen Public-Private-Partnership Ansatz. Das Projekt verdeutliche, "welch wichtige Rolle der Privatsektor einnimmt, wenn es darum geht, innovative Ansätze zu entwickeln und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung eines Landes zu fördern". Am Dienstag wird Niebel in Berlin zurück erwartet.

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