schulenfuerafrikaBerlin. - Während in Deutschland nach den Sommerferien alle Kinder wieder in die Schule gehen, haben Millionen Kinder in Afrika keine Chance auf Schule. Berliner Schülerinnen und Schüler machten am Dienstag zusammen mit dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF auf den anhaltenden Bildungsnotstand in Afrika aufmerksam. Sie übergaben anlässlich des Weltbildungstages am 8. September 83.314 Unterschriften für das Menschenrecht auf Bildung an Entwicklungsminister Dirk Niebel.

"In Deutschland stöhnen die Kinder manchmal, dass sie in die Schule müssen. In Afrika freuen sie sich, wenn sie dürfen", sagte Leon Boldt (10) von der Berliner Lietzensee-Schule. Unterstützt wurden die Kinder von UNICEF-Botschafterin Sabine Christiansen: "Jedes Kind braucht eine Chance auf Schule. Bildung ist die beste Investition in die Zukunft eines Landes", erklärte die ARD-Moderatorin.

Mit dem Millenniumsentwicklungsziel Nr. 2 haben sich die Regierungen dazu verpflichtet, dass bis 2015 jedes Kind die Grundschule abschließen kann. Doch bis heute gehen UNICEF zufolge weltweit mehr als 100 Millionen Kinder nicht zur Schule. Besonders gravierend ist die Situation im südlichen Afrika: Hier ist immer noch jedes dritte Kind von Bildung ausgeschlossen, das sind insgesamt rund 45 Millionen Mädchen und Jungen. "Kindern den Zugang zu Bildung vorzuenthalten, heißt ihnen ein elementares Menschenrecht verwehren", sagte Entwicklungsminister Niebel. "Bildung ist Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung."

Unter dem Motto "Gib ab" hatte UNICEF Deutschland seit der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika Unterschriften gesammelt, um der Forderung nach mehr Investitionen in die Grundbildung der Kinder in Afrika Nachdruck zu verleihen. Prominente wie Harry Belafonte, Sir Roger Moore, Sabine Christiansen, Steffi Jones, Eva Padberg, Christiane Paul, Katja Riemann, Robert Atzorn, Dieter Pfaff, Nana Mouskouri, Nina Ruge, Julia Stegner und Sandra Thier unterstützten den Aufruf. Während der Fußball-WM 2010 in Südafrika und der Frauen-Fußball-WM in Deutschland 2011 organisierten die ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen bundesweit über 100 Veranstaltungen.

Bereits 2005 hatten UNICEF, die Nelson Mandela Stiftung und die Peter Krämer Stiftung die Kampagne "Schulen für Afrika" ins Leben gerufen. Seither spendeten die Bundesbürger hierfür insgesamt knapp zehn Millionen Euro. Mit den Gesamtspenden aus der weltweiten Kampagne in Höhe von rund 88 Millionen US-Dollar konnte UNICEF damit über 1.100 Schulen neu bauen oder instand setzen. Fast 1.000 Schulen haben Trinkwasseranschluss erhalten, über 900 Schulen getrennte Toiletten für Mädchen und Jungen. 2.900 Schulen wurden mit neuen Tischen und Stühlen ausgestattet. Rund 116.000 Lehrer wurden darin geschult, ihren Unterricht kinderfreundlicher zu gestalten. Hierdurch konnten rund 5,5 Millionen Mädchen und Jungen  in den elf Projektländern (Angola, Äthiopien, Burkina Faso, Madagaskar, Malawi, Mali, Mosambik, Niger, Ruanda, Simbabwe und Südafrika) von besseren Lernbedingungen profitieren.

www.schulenfuerafrika.de
www.unicef.de

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