ghw3_80Rio de Janeiro. - Es sind vor allem soziale Determinanten, die über die gesundheitliche Lage von Menschen entscheiden. Dazu zählen das Einkommen bzw. der Zugang zu Land, angemessene Ernährung, menschenwürdige Wohn- und Arbeitsverhältnisse, gute Bildungseinrichtungen und die volle Teilhabe am kulturellen Leben. Darauf hat Thomas Gebauer, Geschäftsführer von medico international, bei der Vorstellung des alternativen Weltgesundheits-Berichtes hingewiesen.

Der Bericht "Global Health Watch 3" wurde auf der in Rio de Janeiro stattfindenden "World Conference on Social Determinants of Health" der Weltgesundheits-Organisation WHO vorgestellt. "Es ist höchste Zeit, die dramatisch zunehmenden Ungleichheiten in der Gesundheit der Menschen zu schließen", sagte Gebauer. "Dazu bedarf es politischer Entscheidungen, die auch vor Eingriffen in das globale Wirtschaftssystem nicht halt machen. Menschen hungern nicht weil Nahrungsmittel fehlen, sondern weil der Markt als Verteilungsmechanismus den Zugang von der Kaufkraft abhängig macht. Die Ökonomie darf aber nicht weiter die Gesundheit dominieren."

Die Autoren des "Global Health Watch 3", Wissenschaftler und Aktivisten aus mehr als 30 Ländern, fordern deshalb eine Reform zur Stärkung der WHO. Mit einer Demokratisierung und einer an den Grundsätzen der globalen Solidarität ausgerichteten Fiskalpolitik solle die WHO wieder in die Lage versetzt werden, als "führende und koordinierende Autorität" in der Durchsetzung des Rechts auf Gesundheit zu wirken, wie es in ihrer 1948 verabschiedeten Verfassung heißt.

Der alternative Weltgesundheitsbericht erscheint bereits zum dritten Mal und enthält viele Fallbeispiele, Analysen zur globalen Gesundheitssituation und Anregungen für Aktivitäten in der Auseinandersetzung um "Gesundheit für Alle!". medico international ist Mitherausgeber.

www.ghwatch.org
www.medico.de

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