unfccc_cop17_durban_80Bonn. - Klimaextreme verschärfen zunehmend Armut und Hunger. Arme und besonders gefährdete Länder müssen deshalb besser vor den Folgen der globalen Erwärmung geschützt werden. Das hat die Welthungerhilfe anlässlich der am Montag in Durban (Südafrika) beginnenden 17. Klimakonferenz der Vereinten Nationen gefordert. Folgen des Klimawandels wie mehr und schlimmere Dürren seien in vielen Ländern des Südens längst Alltag.

"Um ausreichende Ernährungssicherung nachhaltig zu sichern, brauchen wir vernetztes Denken und Handeln", sagte der Vize-Präsident der Welthungerhilfe, Prof. Klaus Töpfer. "Bisherige Strategien müssen mit der globalen Wasser-, Umwelt- und Energiepolitik verknüpft werden, denn Erderwärmung, Armut und Hunger sind ein Problem. Der Handlungsdruck ist immens, da das Fenster für die Erreichung des 2 Grad Zieles immer kleiner wird. Deshalb müssen wir alle jetzt handeln."

Michael Kühn, Referent für Klimawandel bei der Welthungerhilfe, warnte: "In vielen unserer Projektländer sind die Folgen längst Alltag: Mehr und schlimmere Dürren, Überflutungen und Stürme, und stets müssen die ärmsten Menschen, weil sie sich am wenigsten schützen und anpassen können, am meisten darunter leiden."

Ernährungssicherung in Entwicklungsländern ist aus der Sicht der Welthungerhilfe ohne Anpassung an den Klimawandel nicht möglich. Die Welthungerhilfe ist dabei längst im Projektalltag auf vielen Ebenen aktiv: etwa beim Katastrophenschutz (z.B. Risikoanalysen, lokale Frühwarnsysteme oder Dämme) oder in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft (z.B. dürre-resistentes Saatgut, Bewässerung).

Nach Ansicht der Welthungerhilfe wäre die globale Klimadiplomatie in Durban gescheitert, wenn nicht mindestens diese Ziele erreicht würden:
Konsequente Umsetzung der Vereinbarungen von Cancun,
Einrichtung des Green Climate Fonds, mit dem Arme bei der Anpassung an Folgen des Klimawandels unterstützt werden können.

Ein wirklicher Fortschritt wäre Durban jedoch nur, so die Welthungerhilfe, wenn es bei der Reduktion von klimaschädlichen Emissionen substantielle Fortschritte gäbe. Dazu gehörten ein klares Mandat für globales, verbindliches Klimaschutzabkommen bis 2015, bis 2018 einschließlich aller Industrie- und BRIC-Staaten, sowie eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls.

Von der Bundesregierung fordert die Welthungerhilfe einen größeren Einsatz für die genannten Ziele, besonders auch für die Finanzierung eines Klimafonds (Green Climate Fund) und dessen Umsetzung.

Mit Partnervertretern aus fünf Projektländern (Tadschikistan, Äthiopien, Sierra Leone, Indien und Kambodscha) wird die Welthungerhilfe in Durban präsent sein. Michael Kühn: "Wir wollen unsere Partner stärker involvieren, denn sie vertreten die Hauptleidtragenden der Erderwärmung. Es geht sowohl darum, ihnen eine stärkere Stimme zu verleihen als auch um eine intensive Süd-Süd-Vernetzung."

www.welthungerhilfe.de
www.cop17-cmp7durban.com
www.unfccc.int

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