dahwWürzburg. - Das Büro der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in der jemenitischen Stadt Taizz ist zwischen die Fronten des Bürgerkriegs geraten und beschossen worden. Wer für den Beschuss des Krankenhauses verantwortlich ist, von dem aus die DAHW das nationale Lepra-Kontrollprogramm koordiniert, ist derzeit noch unklar. Es sei niemand verletzt worden, teilte die DAHW am Mittwoch in Würzburg mit.

Verschiedene Oppositionsgruppen gäben den Regierungstruppen die Schuld an den Schießereien in Taizz, berichtete Dr. Yasin Al-Qubati, Repräsentant und medizinischer Berater der DAHW in Jemen. Sie sprächen davon, dass Präsident Saleh dort Truppen zusammenziehe, um die Stadt – eine Hochburg der Proteste – einzunehmen.

Jemens Innenminister Mutahar Al-Masri hingegen sagte dem deutschen Botschafter Holger Green laut DAHW, Truppen des zur Opposition gewechselten Generals Ali Mushin seien für den Beschuss des Krankenhauses verantwortlich. Der Botschafter hatte sich nach Bitten der DAHW sofort bei der Regierung für den Schutz des Hospitals und der zahlreichen Patienten stark gemacht.

"Wer das Hospital beschossen hat, sollte später geklärt werden", betonte DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm: "Wichtig ist jetzt, dass erstens keine Mitarbeiter oder Patienten verletzt worden sind, dass zweitens die Schäden schnell behoben werden und drittens unsere Arbeit in Jemen unverändert weiter gehen wird!"

Die DAHW will ihre Patienten, die an Krankheiten der Armut leiden, nicht im Stich lassen, auch wenn die Arbeit gefährlicher wird. Dies war schon bei den Bürgerkriegen in Südsudan und Sierra Leone der Fall, auch aus Jemen will sich die DAHW nicht zurückziehen.

Während einer Inspektionsreise von Dr. Al-Qubati in Ägypten begann auch in Jemen der "arabische Frühling". Wegen einiger kritischer Äußerungen in der Vergangenheit darf der Mediziner nun nicht mehr zurück nach Hause und leitet die Arbeit der DAHW in seiner Heimat von Kairo aus.

Bereits seit 1965 unterstützt die DAHW das Krankenhaus "City of light" in Taizz. Von den dortigen Büros aus unterstützen DAHW-Mitarbeiter das nationale Lepra-Kontrollprogramm und koordinieren dessen Arbeit im ganzen Land. In diesem Jahr unterstützt die DAHW drei Projekte in Jemen mit insgesamt 268.767 Euro.

www.dahw.de

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