laosVientiane. - Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hat am Donnerstag im Rahmen seiner Laos-Reise die Provinzen Luang Namtha und Sayaburi besucht. In Luang Namtha an der Nordgrenze zu China informierte sich der Minister über die von Deutschland unterstützte systematische Landregistrierung und den Aufbau des Katasterwesens. Dies schaffe Transparenz und wirke auch der Landnahme durch ausländische Investoren entgegen, erklärte Niebel.

"Mit den rechtssicheren Landtiteln können die Menschen endlich Investitionen vornehmen und ihre Lebenssituation verbessern", erklärte Niebel. "Ohne Landtitel wurden keine Investitionen getätigt, denn niemand steckt sein Geld in Land und Werkzeuge, wenn er morgen alles verlieren könnte. Klare Eigentumsrechte beschleunigen die Entwicklung im ländlichen Raum."

Am Rande des Schutzgebietes Nam Ha erläuterten Vertreter der Provinzverwaltung, wie die Vergabe von Landkonzessionen zu gestalten ist, damit sowohl der Investor als auch die betroffene Bevölkerung davon profitieren. Zugleich wurde deutlich, dass nur durch klare staatliche Vorgaben und deren konsequente Durchsetzung die Vergabe von Landkonzessionen in Schutzgebieten unterbunden werden kann. "Mit einer vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanzierten Inventur aller in Laos vergebenen Landkonzessionen schaffen wir Transparenz und bauen einen Schutzwall gegen das sogenannte Land Grabbing auf", sagte Niebel.

Ein Besuch der Berufsschule in Luang Namtha illustrierte den Erfolg einer integrierten deutsch-laotischen Zusammenarbeit im Bildungssektor: Ausstattung und die Gebäude der Berufsschulen konnten erweitert als auch die Qualität und Nachfrageorientierung der Ausbildung erheblich verbessert werden. Niebel und seine Delegation waren insbesondere beeindruckt von neu entwickelten Kurzzeit-Ausbildungsgängen und nicht-formalen Bildungsansätzen zur Erhöhung der Qualifikation auch derjenigen Menschen in Laos, die schon dem Schulalter entwachsen sind. "Wir bekämpfen Bildungsarmut. Bessere berufsbezogene Bildung gibt den Menschen die Chance, sich selbst aus der Armut herauszuarbeiten. Davon profitieren nicht nur sie persönlich; vielfach ist das auch ein Gewinn für die ganze Familie", sagte Niebel.

Der Minister und seine Delegation hatten die Möglichkeit, den monatlich stattfindenden Banktagen der Dorfbank in Pung beizuwohnen. "Die Menschen brauchen Zugang zu Krediten. Da geht es oft nur um kleine Summen für Werkzeug, Maschinen oder ein Fahrzeug, um Waren zum nächst größeren Markt zu bringen", fasste Niebel seine Eindrücke zusammen. Die gut 200 Mitglieder der Dorfbank in Pung konnten in nur einem Jahr stattliche Einlagen von rund 25.000 Euro ansparen. Mit dem durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützten Aufbau von Dorfbanken und Bankenverbänden haben viele Bewohner von Luang Namtha erstmals in ihrem Leben Zugang zu Finanzdienstleistungen.

In der Provinz Sayaburi eröffnete Niebel einen Streckenabschnitt einer neuen Straße und legte den Grundstein für einen Markt. "Durch die neue Straßenverbindung in die Provinzhauptstadt können die im Einzugsbereich der Straße lebenden Bewohner Krankenstationen, Märkte und Behörden erstmals ganzjährig und schneller erreichen. Lokaler Handel kann entstehen bzw. sich ausweiten, wirtschaftliche Potentiale werden somit besser genutzt", so Minister Niebel bei der Eröffnungszeremonie.

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