zeigdeinbein_80Berlin. - Mehr als 500.000 Menschen weltweit haben durch Unfälle mit Landminen ihre Beine oder Arme verloren und sind lebenslang auf Unterstützung angewiesen. Bereits vor 15 Jahren hat die Internationale Kampagne gegen Landminen den Ottawa-Vertrag über ein Minenverbot erreicht und dafür den Friedensnobelpreis erhalten. Am 1. März 1999 trat der Vertrag in Kraft – aber weiterhin fehlen wichtige Unterzeichner wie die USA, und viele Opfer warten noch immer auf Unterstützung. Handicap International und Solidaritätsdienst international (SODI) starten deshalb am 1. März die Aktion "Zeig Dein Bein für Minenopfer".

Die Aktion steht im Rahmen der weltweiten Kampagne "Lend Your Leg", die unter anderem von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und dem kolumbianischen Sänger Juanes sowie deutschen Prominenten wie Doris Dörrie, Ulrike Folkerts und Sebastian Krumbiegel unterstützt wird. Die internationale Landminenkampagne ICBL stellt "Lend Your Leg" am 1. März in Genf gemeinsam mit der kolumbianischen Fundación Arcangeles und dem UN Mine Action Service vor.

Handicap International und SODI rufen auch in Deutschland Jugendliche und Erwachsene, Prominente und Politiker zu Solidarität und Aktionen auf – durch eine einfache Geste: ein hochgeschlagenes Hosenbein. Alle können sich beteiligen mit Fotos auf der Kampagnenwebseite www.zeigdeinbein.de, auf Facebook oder auch im wirklichen Leben: mit einem hochgeschlagenen Hosenbein in der Schule, bei Sportevents, politischen Veranstaltungen oder Festen. Zum Höhepunkt der Aktion gibt es am 4. April, dem UN-Tag zur Aufklärung über die Minengefahr, Veranstaltungen unter anderem in Berlin und München.

Handicap International engagiert sich aktuell in Libyen bei der Räumung von Minen und explosiven Überresten des Krieges sowie in der Risikoaufklärung, um weitere Unfälle verhindern. Seit vielen Jahren unterstützt die Organisation in Kambodscha und zahlreichen weiteren Ländern die Opfer von Landminen. "Ich habe in Kambodscha erlebt, wie Entminungsarbeiten in stark betroffenen Regionen stagnierten, weil die Mittel fehlten. Es ist extrem wichtig, dass die internationale Unterstützung für von Minen betroffene Menschen und Regionen nicht nachlässt", erklärte Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland.

SODI realisiert in Laos und Vietnam Projekte zur Beseitigung von Landminen und explosiven Kriegsrückständen, ebenfalls mit Risikoaufklärung zur Vermeidung weiterer Unfälle. Die Maßnahmen werden ergänzt durch Entwicklungsprojekte, um die betroffenen Gemeinschaften darin zu unterstützen, Kriegsfolgen und Armut nachhaltig zu überwinden. "In Laos hatte die zuständige Behörde im letzten Jahr zur Versorgung von neun neuen Opfern gerade 2.000 Euro zur Verfügung. Dies reicht bei weitem nicht aus, um allein für die medizinische Notversorgung aufzukommen, an Hilfe bei der Trauma-Bewältigung für Betroffene und ihre Familien gar nicht erst zu denken", sagte Marion Gnanko, SODI-Projektmanagerin für humanitäre Kampfmittelräumung.

www.zeigdeinbein.de

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