unicef_neu_150Köln. - Mit einem dringenden Appell hat UNICEF am Dienstag weltweit zu Spenden für die Kinder in acht Ländern der Sahelzone in Afrika aufgerufen. Missernten, Dürre, hohe Nahrungsmittelpreise und politische Instabilität hätten eine schwere Ernährungskrise ausgelöst, erklärte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Zahlreiche Prominente wie die Sängerin Shakira, die Schauspielerin Mia Farrow und die Sängerin und Schauspielerin Selena Gomez unterstützen die Aktion.

Ziel des Aufrufs ist es UNICEF zufolge, eine erneute Hungersnot in Afrika zu verhindern. "Jetzt beginnt die Hungerzeit in der Sahelzone", sagte Roland Kupka, Ernährungsspezialist im UNICEF-Regionalbüro für Westafrika in Dakar. "Wir müssen in den kommenden Monaten über eine Million schwer mangelernährte Kinder versorgen. Diese Mädchen und Jungen können gerettet werden, wenn wir jetzt entschlossen handeln."

UNICEF und seine Partnerorganisationen arbeiten in allen betroffenen Regionen seit Jahren und verstärken jetzt die Versorgungskette. Große Mengen therapeutische Zusatznahrung und Medikamente seien nach Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria und Senegal gebracht worden, berichtete die Organisation. Spezialisten für Ernährung seien bereits eingetroffen. Doch bislang stünden nur die Hälfte der rund 90 Millionen Euro bereit, die UNICEF im Kampf gegen die Ernährungskrise in der Sahelzone benötige. Der Höhepunkt der Krise wird in den Monaten Mai bis September erwartet.

Die letzte schwere Dürre in der Region sei gerade zwei Jahre her, so UNICEF. Viele Familien hätten sich immer noch nicht von den Folgen erholt. Sie müssten ihr Vieh verkaufen oder ihre Kinder aus der Schule nehmen, sich Geld für Nahrungsmittel leihen oder Mahlzeiten ausfallen lassen. Aufgrund der Kämpfe in Mali seien zudem 200.000 Menschen auf der Flucht und damit besonders verletzlich.

UNICEF setzt auf preiswerte, wirksame Maßnahmen wie nahrhafte Erdnusspaste, therapeutische Zusatznahrung, Moskitonetze und Medikamente gegen Malaria und Durchfall, Impfkampagnen sowie eine nachhaltige Wasserversorgung. Aufklärungskampagnen über Hygiene und Gesundheit sowie gezielte Hilfe für die ärmsten Familien sollen dazu beitragen, die Situation langfristig zu verbessern.

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