weltwaerts_200Aachen. - Auf Einladung des katholischen Entwicklungshilfswerks Misereor informieren sich 20 Verantwortliche aus Projekten in Lateinamerika, Afrika und Asien vom 23. bis 28. April 2012 über bewährte Aachener Sozialprojekte. In den Projekten in ihren Herkunftsländern nehmen sie von Misereor entsandte Freiwillige des "Weltwärts"-Förderprogramms auf.

"Dies war der ausdrückliche Wunsch der Partner. Es soll bei der Begegnung vor allem darum gehen, die deutsche Lebensrealität und den Alltag in Deutschland kennenzulernen", sagte Regina Hundt, Misereor-Verantwortliche für den Freiwilligendienst. Viele der Partner sind erstmals in Deutschland und in ihren Ländern sind sie meist in ähnlichen sozialen Arbeitsfeldern tätig. Die Tagung solle ein erster Schritt sein, um den Freiwilligendienst nicht nur als Einbahnstraße von Deutschland in die Entwicklungsländer zu verstehen. "Der Dialog und Austausch mit den Partnern muss verstärkt werden. Dies wollen wir mit diesem Besuch erreichen", erklärte Misereor-Geschäftsführer Thomas Antkowiak.   

Der Zeitpunkt dieses Besuchs fällt zusammen mit Diskussionen im Deutschen Bundestag über das Zusammenspiel von Entsendeorganisationen und Staat beim "Weltwärts"-Programm. Alle Fraktionen sind an einer Weiterentwicklung des Freiwilligendienstes interessiert. Dies begrüßt Misereor.

"Ich wünsche mir eine stärkere Einbindung der Entsendeorganisationen. Die zivilgesellschaftlichen Träger und ihre Zusammenschlüsse sind viel näher an den Freiwilligen dran als das 'Weltwärts'-Sekretariat und können zum Beispiel administrative Aufgaben besser übernehmen", sagte Antkowiak.

Dies bestätigt Misereor zufolge auch die Evaluierung des Programms von 2011. Der umfangreiche Bericht empfiehlt, die Entsendeorganisationen in ihrer Verantwortung hinsichtlich der Durchführung des Freiwilligendienstes zu stärken und die Sicherung von Qualität als gemeinsame Aufgabe zu verstehen. Ein Ergebnis der Analyse war, dass "Weltwärts" nur erfolgreich sein wird, wenn es stärker als Gemeinschaftsprogramm von Staat und Zivilgesellschaft ausgerichtet ist.   

"Allerdings kostet die Übernahme von Verantwortlichkeiten und neuen Aufgaben auch Geld. Dafür muss es eine finanzielle Förderung geben. Kosten, die mit der Umsetzung des Programms zu tun haben, müssen von den Trägern abgerechnet werden können", so Antkowiak.   

Seit dem Jahr 2008 gibt es "Weltwärts". Misereor hat im Katholischen Verbund mit der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) und der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste (BAG) das Programm von Beginn an mitgestaltet und ist als Entsendeorganisation anerkannt. 2010 entsandte Misereor zum ersten Mal elf Freiwillige für neun bis zwölf Monate in Projekte in Asien, Lateinamerika und Afrika. Dieses Jahr sind 14 Freiwillige ausgereist.  

www.weltwaerts.de
www.misereor.de

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