vw_stiftung_150Hannover. - In Kooperation mit der portugiesischen Fundação Calouste Gulbenkian fördert die VolkswagenStiftung sieben afrikanische Nachwuchsforscher mit rund einer Million Euro. Die ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus Kamerun, Ghana, Simbabwe, Äthiopien, Uganda und der Elfenbeinküste.

Der afrikanische Bankensektor, die Auswirkungen der Landreform in Simbabwe, das Gesundheitssystem in Uganda oder die Mobilisierung pro-staatlicher Milizen – dies sind nur einige Beispiele für die vielfältigen Forschungsthemen, denen sich sieben afrikanische Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus den Sozialwissenschaften in den kommenden drei Jahren widmen werden. Sie haben sich erfolgreich um ein Postdoctoral Fellowship beworben, das die VolkswagenStiftung in ihrer Förderinitiative "Wissen für morgen – Kooperative Forschungsvorhaben im sub-saharischen Afrika" in Kooperation mit der portugiesischen Fundação Calouste Gulbenkian ausgeschrieben hatte. Jetzt finanzieren die beiden Stiftungen sechs Junior Fellowships, ein Senior Fellowship sowie eine Koordinationsstelle mit insgesamt rund einer Million Euro.

Der Wirtschaftswissenschaftler Mohammed Amidu von der University of Ghana Business School wird sich in seinem Vorhaben mit dem Finanzwesen in Afrika beschäftigen. Insbesondere interessiert ihn, in welchem Wettbewerbsumfeld sich Banken im sub-saharischen Afrika bewegen. Er möchte herausfinden, wer die treibenden Kräfte in diesem Wettstreit um Kapitalanleger und Kreditnehmer sind und welche bestimmenden Faktoren und Auswirkungen von kompetitivem Verhalten es im afrikanischen Bankensektor gibt.

Wie regierungsfeindliche Rebellengruppen neue Mitglieder rekrutieren, ist bereits vielfach Gegenstand der Forschung. Gnangadjomon Koné möchte demgegenüber pro-staatliche Milizen in den Fokus nehmen. Wer engagiert sich in den regierungstreuen Milizen und warum? Wie werden neue Mitglieder rekrutiert? Inwiefern unterscheiden sich regierungstreue und regierungsfeindliche Truppen? Mit Antworten auf diese und weitere Fragen möchte der Soziologe vom Centre Suisse de Recherches Scientifiques in Abidjan (Elfenbeinküste) einen Beitrag dazu leisten, die dynamischen Prozesse von Bürgerkriegen besser zu verstehen.

Prof. Mamadou Diawara, Stefan Schmid und Marko Scholze vom Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) an der Universität Frankfurt fungieren als Koordinatoren des Fellowship-Programms. Teil des Programms sind auch fünf Workshops, die in Deutschland und Afrika stattfinden werden (Kick-off-Meeting in Frankfurt/Bad Homburg, 26. bis 29.9.2012). Neben dem gegenseitigen Austausch ist es Ziel dieser Treffen, den Nachwuchsforschern wichtige Kenntnisse und Methoden für ihre künftige wissenschaftliche Arbeit zu vermitteln, beispielsweise in den Bereichen wissenschaftliches Publizieren, Öffentlichkeitsarbeit und Präsentationstechniken.

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