ai_orgBerlin. - Auf ihrer Flucht nach Europa geraten Menschen im Mittelmeer immer wieder in Seenot. Mindestens 1.500 Männer, Frauen und Kinder sind im vergangenen Jahr auf diese Weise im Mittelmeer ertrunken. Etliche dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen, so das Ergebnis eines neuen Berichts von Amnesty International zum Flüchtlingsschutz.

"Europa muss seiner Verantwortung für Flüchtlinge in Seenot endlich gerecht werden. Mitgliedsstaaten und EU-Institutionen sind aufgefordert, alle nötigen Maßnahmen bei der Seenotrettung zu treffen, um dem Sterben im Mittelmeer ein Ende zu bereiten", forderte Franziska Vilmar, Expertin für Asylpolitik bei Amnesty International.

Amnesty International wendet sich in dem Bericht mit dem Titel "S.O.S. Europe - Human Rights and Migration Control" insbesondere gegen das neue Migrationsabkommen zwischen Italien und Libyen. Dadurch bestehe die Gefahr, dass Italien weiterhin Menschen ohne Überprüfung ihres Flüchtlingsstatus auf hoher See aufgreift und sie direkt nach Libyen zurückschickt. Dort angekommen riskierten sie, in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden, wo ihnen Folter oder schwere Misshandlung drohen.

"Während die EU-Außengrenzen für viel Geld immer schärfer kontrolliert werden, bleiben die Rechte von Flüchtlingen völlig auf der Strecke", so Franziska Vilmar. "Diese Maßnahmen führen dazu, dass Flüchtlinge schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind, ohne dass die Öffentlichkeit davon erfährt.“

Mit diesem Thema beschäftigt sich auch das 12. Berliner Symposium zum Flüchtlingsschutz. Zu der Frage: "Gerechte Verteilung von Schutzsuchenden in Europa? Fragen an die Dublin II-Verordnung" und anderen Themen rund um den europäischen Flüchtlingsschutz wird es zahlreiche Workshops geben. Das Symposium findet am 18. und 19. Juni in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin statt.

Bericht "S.O.S. Europe - Human Rights and Migration Control"

www.amnesty.de

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