Kofi AnnanNew York (epo). - UN-Generalsekretär Kofi Annan will mit einem Besuch in Niger auf die nach wie vor bestehenden Nahrungsmittelengpässe in Westafrika aufmerksam machen. Die Reise solle die Solidarität der Vereinten Nationen mit den Menschen in Niger zeigen und die internationale Aufmerksamkeit auf die besonderen Herausforderungen richten, mit denen sich die Sahel-Länder konfrontiert sehen, sagte ein UN-Sprecher in New York.

Annan werde am heutigen Mittwoch ein Hospital und eine Nahrungsmittel-Verteilstation in Zinder im Süden des Niger besuchen und am Donnerstag in der Hauptstadt Niamey mit Präsident Mamadou Tandja zusammentreffen, kündigte der UN-Sprecher an. In Niger sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als drei Millionen Menschen durch die Folgen von Dürren, einer Heuschreckenplage und chronischer Armut von einer Hungersnot bedroht.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hatte angesichts der weit verbreiteten Unterernährung seinen Appell an die Staatengemeinschaft, 4,2 Millionen US-Dollar für Nahrungsmittelhilfe bereitzustellen, erst kürzlich erneuert und um weitere zwölf Millionen Dollar gebeten.

Die Nahrungsmittelverteilung der UNO in Niger ist unterdessen von Hilfsorganisationen kritisiert worden. Die Hilfe erreiche nicht die besonders bedürftigen Kinder unter fünf Jahren in den von der Hungerkrise am schlimmsten betroffenen Gebieten, erklärte Ärzte ohne Grenzen (MSF). Weder die Menge noch die Qualität der vom WFP verteilten Lebensmittel entspreche den tatsächlichen Bedürfnissen der Bevölkerung. Vor allem schwerst unternernährte Kinder profitierten nicht genügend von den Verteilungen.

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