Berlin. - Unzumutbare Arbeitsbedingungen sind für die Beschäftigten auf den Zuliefer-Plantagen der großen deutschen Supermarktketten alltäglich. Hungerlöhne, gesundheitsgefährdender Pestizideinsatz und die Verletzung von Gewerkschaftsrechten entlarven die angebliche soziale Selbstverpflichtung der Unternehmen. Der Oxfam-Animationsfilm "Bittere Bananen" bringt dies jetzt satirisch auf den Punkt und ruft die Verbraucher dazu auf, sich für mehr Transparenz in den Lieferketten der Supermärkte einzusetzen.
Der 90 Sekunden lange Film basiert auf der Oxfam-Studie "Bittere Bananen". Der Einzelhandel wird in Deutschland und in der EU von wenigen Supermarktketten dominiert. Edeka, Rewe, Lidl, Aldi und Metro verfügen über einen Anteil von rund 90 Prozent am inländischen Markt. Die Folge, so Oxfam: Die Lieferanten werden im Preis gedrückt. Der dadurch entstehende Kostendruck werde auf die Plantagenarbeiter abgewälzt.
Oxfam gehört zur Supermarktinitiative, einem Bündnis aus 25 Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften, das den Missbrauch der Einkaufsmacht von Supermarktketten aufdecken und begrenzen will. Die Supermarktinitiative fordert mit ihrer Transparenzkampagne eine gesetzliche Offenlegungspflicht für Unternehmen zu deren sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen. Die Politik müsse die Menschen vor den negativen Auswirkungen der Supermarkt-Einkaufsmacht schützen und dafür sorgen, dass soziale und ökologische Standards in der gesamten Lieferkette, d. h. in Deutschland, innerhalb der EU und in den Produktionsländern eingehalten werden.
Im Rahmen der Studie "Bittere Bananen" wurden in den Jahren 2010/2011 63 ecuadorianische Arbeiterinnen und Arbeiter befragt, die auf den Plantagen und in den Verpackungsabteilungen der Bananenproduzenten Dole, Noboa und Reybanpac arbeiten. Interviewt wurden auch 54 Arbeiter auf den Zuliefererplantagen der Bananenproduzenten. "Nach den Aussagen der Arbeiter sind die Arbeitsbedingungen dort untragbar", sagte Franziska Humbert, Autorin der Studie und Oxfam-Expertin für soziale Unternehmensverantwortung.
Das Video gibt es auf
www.oxfam.de oder unter
http://www.youtube.com/watch?v=mA-nD41oQ_4. Die Petition "Transparenz jetzt!" kann man unter
https://www.supermarktmacht.de/was-tun/ unterschreiben.
www.oxfam.de