unicef_neu_150Köln. - In Syrien leiden nach Angaben von UNICEF immer mehr Kinder unter den Folgen der Kämpfe. Mehr als die Hälfte der syrischen Flüchtlinge sind Kinder oder Jugendliche. UNICEF rief angesichts der Eskalation der Gewalt alle Konfliktparteien dazu auf, die Zivilbevölkerung zu schützen. Trotz der Gefahr auch für die Helfer versorgt UNICEF Familien in Syrien und den Nachbarländern mit Hilfsgütern, organisiert psychosoziale Hilfe für Kinder und richtet sichere Spielzonen ein.

"Die Not und Verzweiflung der Kinder im syrischen Bürgerkrieg sind dramatisch", sagte Rudi Tarneden, Sprecher von UNICEF Deutschland. "Nach dem Rückzug von Kofi Annan droht eine weitere Verschärfung der Lage der Kinder. Die Konfliktparteien sind verpflichtet, Schutz und Hilfe für die Zivilbevölkerung sicher zu stellen."

Viele Zivilisten in den umkämpften Gebieten in Syrien stecken im Kreuzfeuer der Gewalt fest. Allein aus Aleppo seien 200.000 Menschen geflohen, berichtete UNICEF. Mehr als 16.000 hätten dort in Schulen, Moscheen und öffentlichen Gebäuden Zuflucht gesucht. "Jeden Tag sterben Kinder, verlieren ihre Angehörigen oder sind Zeuge schrecklicher Gewalt. Sie können wegen der Kämpfe nachts nicht schlafen, sind verängstigt und stehen unter Schock. Seit Monaten gibt es kein normales Leben mehr, Schulen sind geschlossen", so das UN-Kinderhilfswerk.

Medizinische Hilfe ist nach Angaben der Organisation oft unerreichbar. Schätzungsweise zwei Millionen Syrer seien inzwischen unmittelbar von der Gewalt betroffen. UNICEF-Helfer berichteten auch von einem starken Zustrom von Kindern und Familien über die Grenzen, zum Beispiel nach Jordanien.

Seit Januar 2012 hat UNICEF eigenen Angaben zufolge in Syrien rund 250.000 Menschen unterstützt, darunter 185.000 Kinder. Im Juli 2012 wurden Nahrungsmittel für 11.000 Kinder verteilt. 40.000 Kinder erhielten Hilfsgüter wie Hygiene-Sets, Kinderkleidung, Schultaschen und Baby-Bedarf. Auch in den Nachbarländern Jordanien, Libanon, Syrien, Irak und Türkei verstärkt UNICEF seine Hilfe für Flüchtlinge. UNICEF ruft dringend zu Spenden für die syrischen Kinder auf.

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