syrien_100Berlin. - Die Lage der Flüchtlinge in Syrien und in den Nachbarstaaten Jordanien, Türkei und Libanon hat sich in den letzten Tagen nach Einschätzung des Deutschen Roten Kreuzes deutlich verschlechtert. Auch Caritas international schätzt die Lage als sehr ernst ein. Das Hilfswerk der deutschen Caritas stockte die Hilfen für syrische Flüchtlinge in Libanon und Jordanien um gut 350.000 auf insgesamt mehr als eine Million Euro auf.

Mit den zusätzlichen Mitteln will Caritas international Lebensmittel, Decken, Matratzen und Hygieneartikel für die hilfsbedürftigen Menschen finanzieren, die oftmals völlig mittellos in den Nachbarländern Syriens ankommen. "Wir dürfen die Augen vor der großen Not der Flüchtlinge nicht verschließen", sagte Christoph Klitsch-Ott, stellvertretender Leiter von Caritas international und zuständig für den Nahen Osten. "Wir sehen oftmals nur die Gewalt in Syrien, die inzwischen zu einem Bürgerkrieg angewachsen ist, dabei droht in den Hintergrund des Interesses zu geraten, dass viele Zivilisten unermesslich leiden unter den Kämpfen."

Die Flüchtlinge aus Syrien stellen eine schwere Belastung für die Nachbarstaaten dar. Am meisten leiden jedoch die 2,5 Millionen Menschen, die innerhalb Syriens auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Davon haben 1,2 Millionen ihr Zuhause verlassen müssen und kommen bei Gastfamilien oder in öffentlichen Gebäuden unter. "In der vergangenen Woche kamen nahezu 10.000 Menschen nach Jordanien, über die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre", berichtete Frank Terhorst vom Deutschen Roten Kreuz aus Beirut. "Dazu kommen schätzungsweise weitere 50.000 Menschen, die nicht offiziell registriert sind."

In Jordanien wurde laut DRK zwar ein Flüchtlingslager errichtet, wo etwa 6.500 Menschen Zuflucht gefunden haben. Die meisten Familien kommen jedoch in Gastfamilien oder in rudimentär eingerichteten Wohnungen unter. "Unsere Schwesterorganisation, der Jordanische Rote Halbmond, konzentriert ihre Hilfe auf genau diese Familien. Sie werden mit Lebensmitteln, Seife, Handtüchern und anderen Hilfsgütern unterstützt, damit die Flüchtlinge nicht eine zu hohe Belastung für sie darstellen", so Terhorst.

Eine ähnliche Belastung erfahren zehntausende Familien innerhalb Syriens. Schätzungsweise 1,2 Millionen Syrer sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Auch sie kommen vor allem in Gastfamilien unter. Der Syrische Rote Halbmond, der mit über 10.000 Freiwilligen im Einsatz ist, ist die einzige Organisation, die flächendeckend in Syrien Hilfe leisten kann. Der Rote Halbmond versorgt die Menschen mit Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und Wasser und leistet medizinische Hilfe in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden, wo die Flüchtlinge Unterkunft gefunden haben.

Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt seine Schwesterorganisation seit Beginn der Unruhen in Syrien. Neben Hilfsgütern für 5.000 Familien hilft das DRK dem Syrischen Roten Halbmond mit Ambulanzfahrzeugen und LKW, mit dem Aufbau von Lagerkapazitäten und weiteren Versorgungsmöglichkeiten, damit die lokalen Helfer besser die Notleidenden erreichen können. Für ihre Hilfsprogramme rufen Caritas international und das Deutsche Rote Kreuz zu Spenden auf.



www.caritas-international.de
www.drk.de

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