faoRom. - Die UN-Organsation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) hat am Donnerstag in Rom den Preisindex für Nahrungsmittel für den August 2012 veröffentlicht. Er steht wie schon im Juli bei 213 Punkten und signalisiert damit den dritten Preisschock bei Nahrungsmitteln binnen fünf Jahren. Vor zehn Jahren stand der Preisindex bei 90 Punkten. Die FAO erwartet für die diesjährige Getreideernte ein Defizit von rund 22 Millionen Tonnen.

Die Exekutivdirektorin des UN World Food Programme (WFP), Ertharin Cousin, erklärte gemeinsam mit den Leitern der UN Partnerorganisationen FAO und IFAD: "Wir müssen dringend handeln, damit diese Preisschocks nicht zu einer Katastrophe führen, die viele Millionen von Menschen in den nächsten Monaten erfasst."     

In ihrem Statement warnte Cousin die internationale Staatengemeinschaft: "Wir müssen begreifen, dass diese hohen Preise nur das Symptom sind. Die Krankheit ist eine andere: Während die internationale Staatengemeinschaft schnell handeln muss, solche exzessiven Preisschocks zu stoppen, muss sie vor allem ihre wahren Ursachen bekämpfen."  

Hierzu forderte Cousin insbesondere, dass "Kleinbauern befähigt werden, ihre Produktion und ihren Zugang zu Märkten zu verbessern" sowie alle Programme überdacht werden, die eine Verwendung von Nahrungsmitteln für andere Zwecke fördern: "Als internationale Organisationen raten wir sehr, dass Biosprit-Programme angepasst werden, wenn die globalen Märkte so unter Druck stehen und sie ein ausreichendes Angebot an Nahrungsmitteln gefährden."

Sinkende Ernten sind der FAO zufolge aufgrund der verheerenden Dürre in den USA besonders bei Mais zu erwarten, aber auch aufgrund von Ernteausfällen in Osteuropa: Insbesondere die Weizenernten in wichtigen Produktionsländern wie Russland (minus 29 %), der Ukraine (minus 37 %) und Kasachstan (minus 47 %) werden in diesem Jahr einbrechen.  

Der UN-Preisindex für Getreide, so die FAO, liegt mit 260 Punkten fast 40 Punkte höher als noch im Juni 2012. Im Jahr der Welternährungskrise 2008 lag er im Schnitt bei 238 Punkten.  

www.fao.org
www.wfp.org/de

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