bmz_100Casablanca. - Der Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Hans-Jürgen Beerfeltz, ist im Rahmen einer dreitägigen Reise in Marokko eingetroffen. In Casablanca eröffnete er die dritte Regionalkonferenz von Entwicklungszusammenarbeit und Außenwirtschaft für die Region MENA und Westafrika. Beerfeltz will auch Projekte im Bereich der Mikrofinanzierung und des Umweltschutzes besuchen.

Die Konferenz in Casablanca wird vom BMZ, dem Bundeswirtschaftsministerium, dem Auswärtigen Amt, dem deutschen Industrie- und Handelskammerverband und den in der Region tätigen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und der Außenwirtschaftsförderung veranstaltet. Nach den Regionalkonferenzen in Jakarta und Lima ist die Konferenz in Casablanca die dritte große Veranstaltung dieser Reihe. Ziel ist es laut BMZ, Entwicklungszusammenarbeit und Außenwirtschaftsförderung enger miteinander zu verzahnen.

"Uns geht es dabei nicht um Hilfe, sondern um Investitionen in bessere Chancen – für unsere Kooperationsländer und für Deutschland. Wir sagen ganz deutlich: Gute wirtschaftliche Zusammenarbeit fördert Entwicklung", erklärte der FDP-Politiker Beerfeltz in seiner Rede.

Das weitere Besuchsprogramm des Staatssekretärs wird sich – neben politischen Gesprächen – auf den Schwerpunkt nachhaltige Wirtschaftsentwicklung konzentrieren: Unter anderem sind Projektbesuche bei Mikrofinanzkreditnehmern in der Medina von Casablanca vorgesehen, außerdem der Besuch eines Unternehmens im Bereich des industriellen Umweltschutzes.

Mit Marokko führe die Reise in ein Land, in dem der arabische Frühling ohne Fundamentalismus in einen friedlichen Herbst übergehe, so das BMZ. Der Wandel in Marokko setze sich – anders als beispielsweise in Ägypten – in einem "evolutionären" Prozess fort, ohne die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen vollständig umzuwälzen. Ein Jahr aber, nachdem es auch in Marokko Proteste und Demonstrationen gegeben hat, seien die Erwartungen der Menschen an die neue Regierung hoch: Mehr Beschäftigung, mehr wirtschaftliche Teilhabe – gepaart mit dem Wunsch, am konservativen marokkanischen Gesellschaftsmodell festzuhalten.

"Marokko steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen – und braucht entschlossene Reformen, gerade im Bereich Bildung und Rechtssicherheit. Andererseits bietet gerade der Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz außergewöhnliches Potenzial für die künftige Entwicklung Marokkos. Deutschland ist bereit, die marokkanische Regierung hierbei tatkräftig zu unterstützen", unterstrich Hans-Jürgen Beerfeltz in diesem Zusammenhang.

In der weiteren Entwicklungszusammenarbeit soll daher der Bereich berufliche Bildung – insbesondere im Schwerpunkt Energie – eine verstärkte Rolle spielen und so den spezifischen Herausforderungen in Marokko gezielt Rechnung tragen.

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