dsw_100Hannover. - Jedes Jahr werden 80 Millionen Frauen allein in den Entwicklungsländern ungewollt schwanger. Gesundheit und Leben von Millionen Frauen und Kindern seien dadurch gefährdet, warnt die Stiftung Weltbevölkerung anlässlich des Weltverhütungstags am 26. September. In Afrika südlich der Sahara sterbe eine von 40 Frauen an den Folgen von Schwangerschaft oder Geburt - mit deutlich höherem Risiko bei einer ungewollten Schwangerschaft. Hauptgrund dafür sei der mangelnde Zugang zu Sexualaufklärung und Verhütung in den ärmsten Ländern der Welt.

Vor allem Mädchen und junge Frauen erhalten zu wenige Informationen und Möglichkeiten zu verhüten, kritisiert die Stiftung Weltbevölkerung. Jedes Jahr bekommen 13 Millionen Teenager in Entwicklungsländern ein Kind, etwa die Hälfte von ihnen ungewollt. Die Folgen sind gravierend: Viele müssen die Schule verlassen oder ihre Ausbildung abbrechen und stehen vor einem Leben in Armut und Not. In den Entwicklungsländern gehören Schwangerschaft und Geburt noch immer zu den Haupttodesursachen für Mädchen im Teenageralter. Jedes Jahr sterben daran 50.000 Mädchen.

"Vor über 40 Jahren haben die Vereinten Nationen das Recht auf Familienplanung als Menschenrecht anerkannt", betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Doch wir sind noch immer weit von dem Ziel entfernt, dass jeder Mensch frei darüber entscheiden kann, wann und wie viele Kinder er haben möchte. Deshalb begrüße ich, dass beim internationalen Familienplanungsgipfel im Juli 2012 aus Industrie- und Entwicklungsländern 4,6 Milliarden US-Dollar zusätzlich zugesagt wurden, um 120 Millionen Frauen in den ärmsten Ländern der Welt bis zum Jahr 2020 Zugang zu Familienplanung zu verschaffen. Nun müssen den Worten auch Taten folgen. Denn Familienplanung rettet das Leben von Millionen Menschen."

Der Weltverhütungstag (World Contraception Day), der jährlich am 26. September begangen wird, ist eine internationale Initiative, für die sich unter anderem die nichtstaatlichen Organisationen Stiftung Weltbevölkerung, Marie Stopes International und USAID engagieren. Ziel ist es, das Bewusstsein für Fragen der Sexualaufklärung und Empfängnisverhütung zu schärfen.

www.weltbevoelkerung.de

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