bmz_100New York. - Der Staatssekretär im BMZ, Hans-Jürgen Beerfeltz, hat in New York das Cinema for Peace Dinner eröffnet, das unter dem Motto "Help development and fight climate change" stand. Vor gut 220 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft skizzierte er die Herausforderungen des Klimawandels in der Entwicklungszusammenarbeit und die Notwendigkeit, jenseits der staatlichen Aktivitäten gesellschaftliches und privatwirtschaftliches Engagement zu mobilisieren.

"Die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels berühren die Länder weltweit unterschiedlich. Ausgerechnet die ärmeren Nationen in Subsahara-Afrika und in Südostasien werden besonders getroffen - Dürre, extreme Wetterlagen, steigende Meeresspiegel. Auch heute schon führen Dürren und der Zugang zu Trinkwasser zu Spannungen und Auseinandersetzungen. Die erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel ist deshalb auch eine Friedensfrage", sagte Beerfeltz. International ist Deutschland der zweitgrößte Geber bei Projekten zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel. Etwa 1,8 Milliarden Euro fließen jährlich in diesen Bereich.

Beerfeltz nutzte die Cinema for Peace-Veranstaltung, um eine Kooperation zwischen dem BMZ und dem vom Musiker Sting mitbegründeten Rainforest Fund anzukündigen. Dabei setzt das BMZ in den kommenden drei Jahren insgesamt drei Millionen Euro ein, um Projekte anzustoßen. "Mit solchen Kooperationen hebeln wir den Effekt der deutschen Steuergelder, denn auch die Stiftungen selbst engagieren sich mit eigenen Mitteln. Zugleich schaffen wir mehr Sichtbarkeit für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit, indem die Stiftung eine wichtige Multiplikatorenfunktion übernimmt. Erfolgreiche Entwicklungswicklungspolitik spiegelt sich auch in der Rückkopplung zu den Menschen in den Geberländern wider", sagte Staatssekretär Beerfeltz.

Am Mittwoch findet ein Gespräch mit Bundespräsident a.D. Horst Köhler statt. Dieser wurde von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Anfang August in das neue hochrangige Beratergremium für die Zukunft der globalen Entwicklungsziele berufen. Das Gremium besteht aus 27 Persönlichkeiten, die den Generalsekretär dabei unterstützen sollen, eine entwicklungspolitische Agenda für die Zeit nach 2015 zu entwerfen. Das BMZ hat umgehend nach der Berufung von Horst Köhler einen unabhängigen Sherpa-Stab eingerichtet, der die Arbeit des Alt-Bundespräsidenten unterstützt.

Am Nachmittag (Ortszeit) trifft Staatssekretär Beerfeltz die Vize-Exekutivdirektorin von UNICEF, Yoka Brandt. Im vergangenen Juni hatte das BMZ die Zuständigkeit für UNICEF vom Auswärtigen Amt im Rahmen einer Ressortvereinbarung übernommen. Deutschlands jährliche Beiträge an UNICEF liegen bei 6,5 Millionen Euro. Zusätzlich unterstützt das BMZ UNICEF in den Jahren 2012 und 2013 mit gut 2,5 Millionen Euro für spezifische Programme und Projekte.

"Zwischen BMZ und UNICEF besteht eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft", betonten Beerfeltz. "Die Verbesserung der Lebensumstände von Kindern ist eines der Hauptanliegen des BMZ. Die Arbeit von UNICEF ergänzt sich mit unseren bilateralen Anstrengungen in diesem Bereich in hervorragender Weise. Jetzt besteht für das BMZ die Möglichkeit, sich noch stärker für eine Verbesserung der Entwicklungschancen vieler Kinder weltweit einzusetzen. Dabei wird für uns die Wirksamkeit aller Maßnahmen im Mittelpunkt stehen. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe."

Das BMZ will zudem darauf hinwirken, dass UNICEF und die drei großen UN-Durchführungsorganisationen (UNDP, UNFPA und UN Women), in deren Exekutivräten das BMZ bereits vertreten ist, ihre Geschäftspraktiken weiter harmonisieren und vor Ort gemeinsam auftreten ("Delivering as One").

Am Abend (Ortszeit) kommt Staatssekretär Beerfeltz mit Patrick Orr, dem stellvertretenden Leiter des politischen Planungsstabs der UN, zusammen, um über die Initiative des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon "Sustainable Energy for All" zu sprechen. Die Initiative formuliert konkrete Ziele, die bis 2030 erreicht sein sollen: Universeller Zugang zu nachhaltiger Energie, Globale Verdoppelung des Anteils der Erneuerbaren Energie und eine Verdoppelung der Steigerungsrate der Energieeffizienz bis 2030.

Beerfeltz bestätigte die deutsche Unterstützung für diese Initiative. "Die Initiative ist ein exzellentes Instrument um Energiearmut weltweit auf nachhaltige Art und Weise zu beseitigen. Sie führt die drei wichtigen Herausforderungen im Energiesektor - Bekämpfung der Energiearmut, Steigerung der Energieeffizienz und Ausbau der erneuerbare Energien - zusammen und spielt sie nicht gegeneinander aus", sagte Beerfeltz.

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